vlcsnap-2019-11-26-08h47m27s866.jpg

Alle lieben neuen Nachwuchs

Schönbrunn: Zittern um Eisbär-Baby

Teilen

Die Eisbären-Mutter kümmert sich perfekt um ihr Baby: „Seine Entwicklung ist gut“, so die Pfleger.

Der Mini-Eisbär hat derzeit nur drei Beschäftigungen: schlafen, trinken und mit seiner mächtigen Mutter in der engen und mit Stroh ausgelegten Wurfbox in der Innenanlage des Polardoms zu kuscheln. Via Videokamera werden die beiden rund um die Uhr überwacht, auch Besucher des Schönbrunner Zoos können am Bildschirm live zusehen, wie liebevoll und extrem vorsichtig Eisbär-Mutter Nora sich um ihren Nachwuchs kümmert.

Zwar sei die Sterblichkeitsrate bei Eisbärenbabys sehr hoch. Die Chancen, dass der kleine Racker aber überlebt, stehen gut: „Die erste kritische Phase ist vorbei“ , so Zoologe Anton Weissenbacher zu ÖSTERREICH (siehe Interview unten).

Eisbär Baby Schönbrunn
© APA/NORBERT POTENSKY
× Eisbär Baby Schönbrunn

Kuscheln

Bärenmutter Nora leckt ihr Kleines ab, hält es warm, achtet genau darauf, dass sie das Jungtier nicht zerdrückt, schließlich ist ihr Nachwuchs kaum größer als ein Meerschweinchen. Vater Renzo ist von den beiden getrennt. Bei

der Geburt sind Eisbären etwa ein halbes Kilo schwer, kommen blind und fast nackt auf die Welt. Inzwischen ist das Kleine doppelt so groß.

Vorsicht

Gänzlich über denn Berg ist der Baby-Bär noch nicht. Erst etwa Ende Jänner wird Nora ihr Jungtier das erste Mal auf die Außenanlage führen. Auf die Welt kam er am 9. November. Geboren wurden Zwillinge. Wie berichtet, ist das zweite Jungtier noch am Tag seiner Geburt verstorben.

Zwillinge

Die letzte Aufzucht von Eisbären im Tiergarten Schönbrunn liegt zwölf Jahre zurück: Damals begeisterten die Zwillinge ­Arktos und Nanuq.

Video zum Thema: Anton Weissenbacher im Interview

Zoologe: "Derzeit schaut die Entwicklung gut aus"

Anton Weissenbacher ist zoologischer Abteilungsleiter in Schönbrunn.

ÖSTERREICH: Wie groß ist die Überlebenschance für das Eisbären-Baby?

Anton Weissenbacher: „Bei Eisbären-Jungtieren spricht man von zwei kritischen Phasen: Die erste umfasst die ersten drei ­Tage nach der Geburt. Die zweite ist nach rund drei Wochen überstanden. Derzeit schaut die Entwicklung gut aus. Wir beobachten die Aufzucht in der Wurfnische über eine Videokamera.

ÖSTERREICH: Wie passt das Muttertier auf ihr Baby auf?

Weissenbacher: Nora kümmert sich sehr fürsorglich um ihr Jungtier. Es ist mittlerweile schon etwa doppelt so groß wie bei der Geburt und trinkt brav. Wir freuen uns über die vielen Nachrichten, die wir über die sozialen Medien und per E-Mail bekommen, dass ganz viele Besucher mit uns für den Bär für den Kleinen die Daumen drücken.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.