Mit neun Stichen tötete ein 22-Jähriger seine Schwester. Er war unzurechnungsfähig.
Wien. Die Messerattacke war von unvorstellbarer Brutalität: Im Jänner nahm ein 21-jähriger Aushilfskoch im 2. Untergeschoß des Hauptbahnhofs seine ältere Schwester in den Schwitzkasten, stach mit einem Küchenmesser neun Mal auf sie ein. Die 27-Jährige verblutete vor den Augen der Bahnhofs-Security.
Dabei hatte das Opfer dem „kleinen“ Bruder helfen wollen. Der Ägypter, der bei Adoptiveltern ausgewachsen war, hatte sich bei diesen in Spanien gemeldet, um Geld gebeten und wirre Dinge von sich gegeben („Manche glauben, ich bin Gott“).
Die Schwester reiste aus London an, um mit ihrem Bruder zu sprechen. Man verabredete sich am Hauptbahnhof, wo der heute 22-Jährige ohne Vorwarnung zustach. Seitdem sitzt er in U-Haft.
Beim heutigen Prozess geht es nicht um eine Mordanklage, die Staatsanwaltschaft hat eine Einweisung beantragt, nachdem eine Gutachterin paranoide Schizophrenie festgestellt hatte.