Leiche im Schrank versteckt

Sohn erstach eigenen Vater: Leiche in Plastiksack versteckt

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War Bluttat in Wien ein Raubmord des Drogensüchtigen?

Freitagabend um 21 Uhr rief der 31-jährige Mario S. bei der Polizei in Baden an. Der amtsbekannte Junkie und Beschaffungskriminelle – der zuletzt wegen eines Autodiebstahls von den Behörden gesucht wurde – stammelte etwas davon, seinen Vater in Wien im Streit getötet zu haben. Und zwar schon vor einer Woche. Sofort fuhr eine Streife zum angegebenen Tatort in der Rickard-Lindström-Gasse in Favoriten.

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© zvg
Mutmaßlicher Mörder Mario S. 

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© privat

Schranktür mit Klebeband hermetisch abgedichtet

Dort stießen die Ermittler im Schlafzimmer auf die Leiche des 59-jährigen pensionierten Schlossers Manfred M. Wie ÖSTERREICH aus informierter Quelle erfuhr, lag die Leiche nicht etwa auf dem Bett oder am Boden, und es waren auch nirgends Spuren eines Kampfes zu sehen, sondern: Der Tote befand sich im Schrank! Mit einem Messer war dem Opfer der Hals zerfetzt worden, über den bereits verwesenden Körper war ein Plastiksack gestülpt und die Schranktür war mit einem Klebeband abgeklebt – etwa, damit man trotz Sommertemperaturen von bis zu 38 Grad nichts Verdächtiges riechen konnte?

Unglaublich: Die Ex-Lebensgefährtin des 59-Jährigen war in der vergangenen Woche mehrmals in der Wohnung, um die Post zu holen. Doch ihr fiel nichts Ungewöhnliches auf. Jedenfalls ist ein Toter in einem hermetisch abgeklebten Schrank keine typische Auffindungssituation für eine Affekt-Tat nach einem angeblichen Streit, sondern spricht für einen geplanten Mord, bei dem das Opfer vielleicht sogar geschlafen hat. Die Obduktion wird hier Klarheit schaffen.

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© TZOE/Fuhrich

War Bluttat ein Raubmord des Drogensüchtigen?

Angeblicher Tatzeitpunkt war genau vor einer Woche – wobei die Nachbarn, die durch die papierdünnen Wände sonst alles hören, keine Auseinandersetzung mitbekamen. Über ein mögliches Motiv meint man in der Siedlung: Immer, wenn der Vater die (Früh-)Pensionszahlungen erhielt, stand der Sohn zu Monatsbeginn vor der Tür. Schon einmal soll er den Senior beraubt haben. War es also ein Raubmord am eigenen Vater? Oder tötete der Sohn im Drogenrausch und gestand die Tat eine Woche später deshalb, weil er einen lichten Moment hatte? Viele Fragen in der Horror-Causa sind noch zu klären. Es gilt die Unschuldsvermutung. Roland Kopt

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