Experten-Kritik

Stadtstraße: Wirbel um Projekt in Aspern

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460 Mio. Euro kostet das Projekt, welches die Tangente mit Aspern verbinden soll.

Donaustadt. Gestern wurde die Finanzierung für die Stadtstraße in Aspern im Mobilitätsausschuss beschlossen. 460 Millionen Euro soll die vierspurige Straße kosten, welche die Südosttan­gente mit der Seestadt und der geplanten S 1 verbindet. Das Ziel sei es, damit den Durchzugsverkehr aus den Ortsgebieten wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee abzuziehen und diese zu entlasten.

Kritik. Doch das Projekt erntet harsche Kritik von Wissenschaftern und Umweltorganisationen. Am Aspekt der Entlastung stößt sich Hermann Knoflacher, emeritierter Professor am Institut für Verkehrswissenschaften (TU Wien). Der Experte sagt gegenüber dem ORF: „In der Fachwelt ist das Phänomen des ‚induzierten Verkehrs‘ längst bekannt: Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr.“

Stimmen. Mehr Verkehr bedeutet demnach auch Negatives für das Klima. Für Politikwissenschafter Mathias Krams von der Uni Wien widerspreche das Projekt der Wiener Klimaneutralität bis 2040. Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation ­Virus, ist der Meinung, „mehr Geld klimaschädlich zu versenken“, sei „gar nicht möglich“.

Ökologische Kontrolle. Angesprochen auf den Klimaaspekt hieß es aus dem Büro von SP-Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky gegenüber ÖSTERREICH: „Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist für alle Beteiligten bindend. Wir werden sehr genau darauf achten, dass die Bauarbeiten durch eine ökologische Kontrolle begleitet werden.“

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