Die Verkäuferin verjagte zwei Burschen und ein Mädchen.
Ein 14-Jähriger sowie ein weiterer Bursch und ein Mädchen, beide 13, sollen im April ein Hanf-Geschäft in Wien-Stadlau überfallen haben. Der Raub misslang, weil eine Angestellte das Trio verjagte. Sie habe eine Wassersprühflasche gezückt, sagte die Frau. Die mittlerweile ausgeforschten und bei der Tat mit einer Softgun bewaffneten Teenies gaben an, sie hätten dies für einen Taser gehalten.
Zunächst hatte das Szenario durchaus ernst ausgesehen: Die drei Beschuldigten kamen maskiert am Abend des 8. April in das Geschäft im Bezirk Donaustadt, drohten mit der Waffe, vermutlich eine Airsoft-Pistole, und suchten nach Geld, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger. Angesichts der Mitarbeiterin mit der Wassersprühflasche suchten sie dann aber ohne Beute das Weite.
Bande ausgeforscht
Auf ihre Spur kam die Polizei durch die Hilfe eines Jugendlichen, der in der 13-Jährigen eine ehemalige Schülerin seiner Schule erkannte. Der Bursch hatte das Trio beim Auskundschaften des späteren Tatorts beobachtet. Die Ermittler sicherten Bilder aus den Überwachungskameras im Umfeld. Zunächst wurden mit Unterstützung durch das Personal der betreffenden Mittelschule das Mädchen und der 14-Jährige ausgeforscht, schließlich auch der 13-Jährige, der mit der Waffe gedroht haben soll.
Alle drei Beschuldigten haben laut Eidenberger die Tat gestanden. Ihr Motiv sei Geldnot gewesen. Das Mädchen gab an, schon im März an einem weiteren Raub beteiligt gewesen zu sein. Die Ermittlungen, auch bezüglich der beiden anderen Jugendlichen, laufen. Der 14-Jährige wurde wegen schweren Raubes angezeigt. Im Fall der beiden Strafunmündigen wurde das Jugendamt eingeschaltet.
Die Softgun wurde nicht gefunden. Die Teenager gaben an, sie hätten sie in einem Teich versenkt. Die Cobra-Taucher konnte die Waffe bisher nicht zutage fördern.