Die psychisch beeinträchtigte Frau will nur Laub – „und dabei leider ein paar Kerzen“ – weggetreten haben.
Wien/NÖ. Nach wie vor herrscht Fassungslosigkeit über diesen sinnlosen wie pietätlosen Akt der Zerstörung: Wie ÖSTERREICH berichtete, schritt in der Nacht auf Sonntag in der Seitenstettengasse eine vermummte Person zur Tat, die das dortige Kerzenmeer – das in Gedenken an die Opfer des Islamisten Kujtim F. aufgestellt wurde – in Bausch und Bogen zur Seite räumte. Dutzende riefen empört die Polizei an, Neos-Chefin Meinl-Reisinger teilte ihre Wut auf Twitter.
Auch Innenminister Karl Nehammer meldete sich empört und besorgt zu Wort: „Der Anschlag vom 2. November hat sich in das kollektive Gedächtnis der in Österreich lebenden Menschen eingebrannt. Die Schändung der Gedenkstätte ist nicht nur ein Affront gegenüber den Angehörigen, sondern auch gegenüber der gesamten demokratischen Gemeinschaft.“
Gebürtige Türkin ist wieder auf freiem Fuß
Am Montag wurde dann bekannt, dass die Verdächtige identifiziert und am Flughafen Schwechat festgenommen wurde. Die obdachlose, gebürtige Türkin (56) geisterte in der Abfluggalle herum und fiel einer Streife des Stadtpolizeikommandos Schwechat auf:
Die Frau mit der Wollhaube, dem lila Hoodie und der dicken Winterjacke hat große psychische Probleme und machte bei ihrer Befragung – auch durch Beamte des Landesamtes für Verfassungsschutz – durchwegs wirre Angaben, um dann doch irgendwann zuzugeben, Laub und Kerzen in der Seitenstettengasse weggetreten zu haben. Die Staatsanwaltschaft Wien prüft die strafrechtliche Relevanz des Sachverhaltes. Das Polizeikommissariat Innere Stadt indes leitete bereits ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Verdachts der Störung der öffentlichen Ordnung ein. Gegen die Vandalin wird auf freiem Fuß ermittelt.