Ein Großaufgebot der Beamten ist vor Ort. Der Hausbesitzer stellte einen Räumungsantrag.
Wien. "You gentrify, we occupy", "Besetzt" und "Miete? Na Danke", steht auf Plakaten eines besetzten Hauses in der Neulerchenfelderstraße 40, im 16. Wiener Gemeindebezirk. Die Antifa-Aktivisten machten sich in der Nacht ans Werk und verschafften sich lautstark Zugang zum Haus.
Die Hausbesetzer sind offenbar vermummt und wollen sich gegen den Abriss des alten Hauses wehren. Aus einem kleinen Fenster am Dach hissten die Besetzer eine schwarze und rote Fahne - Zeichen der Antifa.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde ein Spiegel aufgestellt, damit man durch die Sonnen-Reflektion nicht in die Fenster schauen könne.
Die Polizei ist seit Mittwochmorgen vor Ort. Die Beamten haben inzwischen einen Hubschrauber angefordert.
Flyer verteilt, Open House
Außerdem haben die Aktivisten offenbar zu einem Tee und Kaffee am Nachmittag für die Presse und Interessierte in das Haus eingeladen.
Hintergründe zur Besetzung
In einem Blog beschreiben die Antifa-Anhänger die konkreten Gründe für die Besetzung des Hauses in der Neulerchenfelder Straße. "Laut Grundbuchauszug befindet sich das Gebäude im Besitz der DAW Leasing Gmbh, ein schwer-recherchierbare Firma, die offensichtlich an der Börse spekuliert. Anwohner*innen zufolge gehören dieser Firma noch weitere Häuser in der Straße. Es macht wütend, dass dieses großartige Haus leersteht, während es in Wien spürbar an Wohnraum und konsumzwangfreien Treffpunkten & Freiräumen fehlt. Heute, nach über 2 Wochen, fiel die Anwesenheit der Besetzer*innen erstmalig auf".
Hausbesitzer stellt Räumungsantrag
Die Polizei bestätigte am Dienstag auf APA-Anfrage entsprechende Medienberichte. Der Eigentümer des Gebäudes habe bereits beantragt, die Aktion zu beenden, sagte ein Sprecher. Ob es zu einer Räumung kommt, ist aber noch offen.
Laut Exekutive soll zunächst versucht werden, mit den Personen in Kontakt zu treten. Wie viele Menschen sich in dem Gebäude befinden, sei noch unklar. Geräumt werde nur, wenn auf die Aufforderung, das Haus zu verlassen, nicht reagiert werde. Dass es noch heute zu einer Räumung kommt, wurde jedoch ausgeschlossen.