Bei der Vernehmung einer Zeugin drängt sich ein furchtbarer Verdacht auf.
Wien. Bevor am 2. Dezember die Urteile gegen die drei angeklagten Afghanen wegen Vergewaltigung mit Todesfolge gesprochen werden – alle Prozessbeobachter erwarten sich die Höchststrafen (einmal „lebenslang“ für den Ältesten sowie zweimal 20 Jahre für die Mittäter, die noch unter 21 und also von Rechts wegen junge Erwachsene) –, kamen am Montag die letzten Zeugen in der Causa Leonie zu Wort:
Darunter Polizisten und Dolmetscher, auf die sich die leugnenden und höchstens gegenseitig beschuldigenden Angeklagten ausreden, wenn sie Logik- und Denkfehler sowie andere Ungereimheiten erklären müssen: Dann seien sie falsch übersetzt worden oder die Cops hätten ihre Aussagen falsch protokolliert. Ein Beamter konnte die Vorwürfe rasch entkräften: „Jede Aussage ist am Ende rückübersetzt worden. Jeder hätte allfällige Fehler aufzeigen können, doch alle haben das Protokoll unterschrieben.“
»Da ist es zugegangen wie in einem Puff«
Vierter Mann. Aufhorchen ließ die Aussage einer Ex-Freundin des zweitangeklagten Mieters, die sinngemäß meinte, in der Gemeindewohnung in der Donaustadt sei es im Vorfeld zugegangen „wie in einem Puff“. Die Besuche bezeichnete sie als „verwahrloste Kinder“, die hier wohl Drogen bezogen und das Suchtgift vielleicht mit sexuellen Gefälligkeiten bezahlten – wobei nicht auszuschließen ist, dass es dabei zu massiven Übergriffen und weiteren Vergewaltigungen gekommen sein könnte.
Bekannt wurde auch, dass es im Zusammenhang mit dem Tod von Leonie einen weiteren verdächtigen Afghanen geben soll, der laut einem Zeugen bei der Tat in der Wohnung, wenn nicht gar beteiligt war, der sich aber zurück in seine Heimat abgesetzt haben soll.