Wien-Mariahilf

Weiter Rätsel um Tod des letzten Zinshaus-Mieters

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Der Tod eines 65-jährigen Mieters, der nicht weichen wollte, bleibt weiter rätselhaft.

Cafer I. war der letzte Mieter im Zinshaus in der Esterházygasse. Das Gebäude wird derzeit saniert, aus den Wohnungen sollen Luxus-Appartements werden. Cafer I. sollte wie alle anderen Mieter seine Wohnung, in der er seit 1984 lebte, verlassen. Seit mehr als einem Jahr liefen die Verhandlungen zwischen den Besitzern und Cafer I.

»Das ist nicht mit rechten Dingen zugegangen«
Nun ist er tot. Eine seiner Töchter, Asiye S., wittert Ungereimtheiten: „Da ist etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen.“

Am Samstag, dem 2. August, wurde der sechsfache Familienvater auf der Baustelle in seinem Haus gefunden. Der über 1,80 Meter große Mann lag auf dem Bauch, auf ihm ein Baugitter. Er trug ein Pyjama-Oberteil und eine Hose.

»Sah aus, als sei die Szene inszeniert worden«
Neben den Füßen der Leiche standen seine Schuhe mit Klettverschluss, so als wären sie hindrapiert. Gleich daneben lag die Brille von Cafer I. Seine Wohnungsschlüssel wurden erst später in der Wohnung gefunden.

Jackob Barnea, ein Freund von Cafer I., der im Haus ein Geschäft hat, entdeckte den Toten: „Es war eine unwirkliche Szene. Es sah aus, als sei es inszeniert worden.“

Warum ging Cafer I. ohne
Schlüssel aus der Wohnung?
Der 110 Kilo schwere, muskulöse Mann, der 43 Jahre lang Bauarbeiter war, holte sich samstags normalerweise gegen 7 Uhr seine geliebten Topfengolatschen, legte sich wieder hin und ging gegen 10 Uhr in die Sauna.

Nicht an diesem Tag. Da scheint Cafer I. seine Wohnung hastig verlassen zu haben. Im Pyjama. Ohne Schlüssel. Und was machte er auf der Baustelle? Er hatte einen eigenen Eingang zu seiner Wohnung – die jetzt „bestandsfrei“ ist.

(kov)

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