International wird jetzt nach dem untergetauchten Wiener Jan Marsalek gefahndet.
München/Wien. Nach dem Bilanzskandal um den gecrashten deutschen DAX-Konzern Wirecard mit verschollenen 1,9 Milliarden Euro fehlt inzwischen auch vom zweitmächtigsten Mann des Unternehmens jede Spur. Inzwischen wurde weltweit die Jagd nach dem Wiener Jan Marsalek eröffnet.
Der 40-Jährige war neben Wirecard-Chef Markus Braun – ebenfalls Österreicher – die entscheidende Figur (COO) im Konzern, der in Sachen Zahlungsverkehr im Internet zu den Weltmarktführern gehörte. Während sich Braun den Behörden stellte und inzwischen gegen eine Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro aus der U-Haft entlassen wurde, scheint Marsalek mit den Ermittlern Katz und Maus spielen zu wollen.
Vergangene Woche hatte er noch über Anwälte mitgeteilt, sich ebenfalls freiwillig stellen zu wollen. Inzwischen ist hiervon keine Rede mehr, im Gegenteil:
Er scheint abgetaucht, ein Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Gut möglich, dass sich Marsalek nach Asien abgesetzt hat. Die renommierte Frankfurter Allgemeine Zeitung hält es sogar für denkbar, dass der Wiener mit besten Verbindungen in Geheimdienstkreise inzwischen eine neue Identität angenommen hat.
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.