Das Kalkül des Festwochenintendanten Milo Rau, die mittlerweile sehr ins Politische gedrängte Veranstaltung durch Aufreger zu positionieren, scheint aufzugehen.
Beim neuen Format der Festwochen "Wiener Kongresse" teilte der deutsche Journalist und Herausgeber der "Welt", Ulf Poschardt, zuerst gegen den linken Festwochenintendanten Milo Rau aus und stellte sich danach auch noch hinter die Regierung Israels.
Kultur-Kriege sollten eigentlich das Thema sein
Eigentlich sollte es am Eröffnungsabend der neuen Veranstaltungs-Reihe im Theater Akzent um "Culture Wars" gehen. Mit Blick auf Rau sagte Poschardt, dieser klebe sich zwar einen „Republik der Liebe“-Button auf die Brust – aber beim Wort „Kulturkrieg“ denke er zuerst an Israel: „Bei den Taliban – schweigen. Bei Assad – schweigen. Sonst so in der arabischen Welt – schweigen.“ Er selbst wolle seine Rede der IDF- der israelischen Defence Force widmen. "Das sind diejenigen, die den Antisemitismus mit Waffengewalt bekämpfen müssen, der auch im deutschen Kulturbetrieb sein Unwesen treibt.“ Ihm sei Benjamin Netanjahu näher als Milo Rau.
"Genozidales Schwein" kam aus dem provozierten Publikum
Daraufhin empörte sich das Publikum und Beschimpfungen wie "Genozidales Schwein" waren zu hören. Poschardt nützte die Bühne, um weiter zu provozieren und nahm Viktor Orbans Kulturpolitik in Schutz. Offenbar wollte er damit zeigen, wie "woke Cancel Culture" in der Realität funktioniert, wenn ein Publikum provoziert wird.