Ludwig will sicheren Weg beibehalten

Wien hält an Gratis-Tests fest

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Das frühzeitige, kostenlose Wiener PCR-Testsystem verkürze Corona-Krankenstände.

Wien. Am Mittwoch sollen Corona-Lockerungen beim Gipfel von Bundesregierung und Landeschefs verkündet werden: Ende der Sperrstunde, 3G-Regel in Gastro und Seilbahnen. Nicht nur Tourismus und Wirtschaft, auch westliche, ÖVP-regierte Bundesländer wie Vorarlberg unter Führung von Landeshauptmann Markus Wallner, drängen in Richtung Normalität.

Ausnahme ist Wiens Stadtchef Michael Ludwig (SP): Er wird konsequent den vorsichtigeren Weg gehen. Und: Während die Bundesregierung das Abschaffen der Gratis-PCR-Tests diskutiert, will Wien das kostenlose PCR-Testangebot vorerst beibehalten. Auch werden keine großen Öffnungsschritte erfolgen. Bürgermeister Ludwig wird sich am Mittwoch für ein Beibehalten der 2G-Regelung in der Gastro aussprechen: „Wir werden weiterhin den Wiener Weg zur Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung gehen“, so ein Sprecher.

Gratis-Tests reduzieren die Covid-Infektionsketten

Gratis. Die Finanzierung der Gratis-Tests sei bis Ende März in Wien gesichert, heißt es. Geht es nach Ludwig, werden die Tests darüber hinaus kostenlos bleiben. Sie würden die Infektionen reduzieren, das habe die aktuelle Omikronwelle gezeigt, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP). „Wir haben frühzeitig und intensiv getestet.“ Auch was die Wiener PCR-Teststrategie betreffe, seien Infektionsketten schnell erkannt worden. Rufe nach einem kostenpflichtigen PCR-Testregime kritisierte er.

Infektionen. Derzeit gebe es in Wien weniger Neuinfektionen. Durch die Semesterferien sei vergangene Woche jedoch auch weniger getestet worden.

Kritik. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (VP) kritisierte indes: „Die Gratis-Impfung wird aus Steuergeldern finanziert. Weshalb soll man Testen für eine ungeimpfte Minderheit beibehalten?“

Kosten. „Wien macht 70 % der landesweiten PCR-Tests, verursacht jedoch nur 20 % der Kosten“, so Hacker. PCR-Tests in anderen Bundesländern seien teurer. Was die Steuerzahler betrifft, sagt er: „Wer kein funktionierendes PCR-Testsystem hat, verhindert das Freitesten aus der Quarantäne. Aktuell testen sich 30 % der Covid-erkrankten Wiener frühzeitig frei, gehen arbeiten. Das sind 26.400 der 88.000 Erkrankten. Das Freitesten sei ein finanziell wichtiger Punkt. Die Quarantäne kostet ein Viel­faches, weil für jeden Tag Lohnkosten refundiert werden.“ Das Wiener PCR-Testsystem verkürze Corona-Krankenstände.

(laa)

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