Sauberkeitskampagne

Wien putzt sich heraus

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Bundeshauptstadt bereitet sich auf Song Contest vor.

Mit gewohnt witzigen und provokanten Sujets wirbt die MA 48 in der aktuellen Frühlingskampagne für eine saubere Stadt. In Anlehnung an den im Mai 2015 in Wien stattfindenden Eurovision Song Contest stehen sowohl die aktuelle Sauberkeitskampagne der Stadt Wien als auch die große Frühjahrsputzkampagne heuer unter dem Motto "Eurowischn Putz Contest".

Im Zeichen des Eurovision Song Contest

Mit der diesjährigen Sauberkeitskampagne werden "Schmutzfinke" mit musikalisch angehauchten Slogans zur Einhaltung der Sauberkeitsspielregeln angehalten. Im Zentrum stehen Hundekot, Tschickstummel und das Taubenfüttern. "Es ist falsch verstandener Tierschutz, die Tauben mit menschlichen Essensresten zu füttern. Zudem ist es inakzeptabel, Brot, Pizzaschnitten, Nudeln und Ähnliches in Parkflächen und auf Gehsteige zu werfen", so Umweltstadträtin Sima.

Hundekot am Schuh! Shit, des ist ka Hit!

Für den Großteil der Hundebesitzerinnnen und Hundebesitzer ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, Hundekot wegzuräumen. Vor einigen Jahren war dieser Anblick noch mehr als exotisch. Die Hundebesitzerinnnen und Hundebesitzer nehmen das breite Angebot an Gratis-Sackerln gut an, es gibt bereits über 3.160 Gratis-Sackerl-Automaten. Knapp 60.000 mit "eindeutigem Inhalt" gefüllte Hundekotsackerl finden sich täglich in Wiens Mistkübeln, was eine aktuelle Studie vom Technischen Büro Hauer unter Beweis stellt.

Bei an die 61.000 gemeldeten Hunden in der Millionenstadt ist dies eine echte Erfolgsgeschichte. Jährlich landen somit 21,8 Millionen Sackerl mit Hundekot in einer der 24.000 öffentlichen Papierkörbe in Wien.

"Die HundehalterInnen halten sich mittlerweile vorbildlich an die Spielregeln und entsorgen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner – und die wenigen, die es noch immer nicht tun, werden von den WasteWatchern gestraft", so Umweltstadträtin Ulli Sima, die sich an dieser Stelle bei Wiens Hundehalterinnen und Hundehaltern bedankt.

Tschick am Boden? Dafür gibt’s kan Applaus.

Mit der Frage "Host an Tschick?" gebrandete Aschenrohre machen es den Raucherinnen und Rauchern einfach, ihre Zigarettenreste ordnungsgemäß zu entsorgen. Landeten im Jahr 2009 nur etwa 6,65 Millionen Stück pro Jahr in den praktischen Aschenbechern, so sind dies heuer bereits rund 100 Millionen Zigarettenstummel. Damit hat sich die Anzahl an ordnungsgemäß entsorgten Zigarettenstummeln von 2009 auf 2014 um das Fünfzehnfache gesteigert. Es gibt über 18.000 Papierkörbe mit Aschenbecher und rund 1.200 freistehende Aschenrohre der MA 48 im öffentlichen Raum, in die man die Zigarettenstummel bequem entsorgen kann.

Wer Tauben füttert, füttert Ratten! Ka tolles Publikum!

Taubenfüttern ist falsch verstandener Tierschutz. Speisereste und menschliche Nahrung schaden den Tieren. Sie werden dadurch krank und leiden. Zudem verschmutzen Essensreste die Grünflächen und Gehsteige.

Mit den Infoschildern "Wer Tauben füttert, füttert Ratten" an den "Tauben-Hot-Spots" informiert die Stadt Wien seit 2014 über die Konsequenzen des Ausbringens von Speiseresten, altem Brot und Ähnlichem im öffentlichen Raum. 2015 wird diese Aktion fortgeführt. Ein eigener YouTube-SpotWer Tauben füttert, füttert Ratten zeigt beeindruckend die Konsequenzen, die durch das Ausstreuen von Essensresten entstehen: Vom scheinbar harmlosen und gut gemeinten Füttern von Tauben mit Semmelresten werden in der Nacht Ratten angelockt.

Die Verunreinigungen durch das Ausstreuen von Essensresten werden von den WasteWatchern geahndet. Bisher wurden rund 100 Amtshandlungen im Bereich dieser Verunreinigungen durchgeführt und über 150 Informationsgespräche geführt.

Tauben können sich in der Großstadt gut behaupten, weil sie hier ohnehin jede Menge Futter finden. Zusätzliches füttern ist nicht nötig. Viele kranke und verletzte Tiere sind das Ergebnis nicht artgerechter und übermäßiger Fütterungen. Neben dem gesundheitlichen Aspekt kommt auch noch die Tatsache dazu, dass sich Tauben bei übermäßigem und falschem Füttern auch übermäßig vermehren. Grundsätzlich kann ein Taubenpaar im Jahr bis zu zwölf Junge großziehen, die ihrerseits nach einem halben Jahr geschlechtsreif werden. Diese Zunahme an Tauben in der Großstadt führt zu einem starken Konkurrenzkampf der Tauben an den immer weniger werdenden Nistplätzen. An diesen entstehen "slumartige" Bedingungen mit hohem Parasiten- und Infektionsdruck. Würde das Füttern unterlassen, reduziere sich die Anzahl der gesunden Tauben auf ein natürliches und tierschutzverträgliches Maß, erläutert die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy.

Umwelt- und Tierschutzstadträtin Ulli Sima appelliert daher an die Tierfreundinnen und Tierfreunde, das Ausbringen von Essensresten zu unterlassen, weil man den Tieren damit einfach nichts Gutes tut und noch dazu die Stadt verschmutzt.

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