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Wiener Macheten-Mord - Vierter Verdächtiger festgenommen

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Im Zusammenhang mit dem Macheten-Mord bei der U-Bahn-Station Jägerstraße vom vergangenen Frühjahr wurde ein weiterer Tatverdächtiger gefasst. Dem Opfer wurden Hände und Füße fast zur Gänze abgeschlagen, der Algerier verblutete. Hintergrund war wohl ein Streit im Suchtgift- und Dealer-Milieu.

Wien. Das Killer-Kommando schlug unbarmherzig zu: Ein 31-jähriger Algerier wurde am 20. April 2023 bei der U-Bahn-Station Jägerstraße von mehreren Männern, die ihn schon im Stationsbereich aufgelauert und attackiert hatten, auf offener Straße  angegriffen und mit Macheten grausam zugerichtet und getötet.

Hechtsprung in Donaukanal

Ein 24-jähriger Verdächtiger aus Algerien wurde im Zuge einer Sofortfahndung festgenommen - er hatte vom Tatort zu flüchten versucht, indem er am Donaukanal ins Wasser sprang. Polizisten fischten ihn aus dem Wasser, seither befindet sich der Mann in U-Haft. Anderen Beteiligten gelang zunächst die Flucht.

Allerdings führte das zurückgelassene Handy des Opfers zu dessen Adresse und damit zur Wohnung, in der sich das junge Opfer zuletzt aufgehalten hatte. In den Räumlichkeiten wurden 450 Gramm Marihuana und knapp 1,2 Kilogramm Cannabisharz in Platten vorgefunden und sichergestellt. Auch zwei Personen befanden sich in der Wohnung. Bei den beiden handelt es sich um einen 29-jährigen Algerier und einen 34-jährigen Libyer. Die Männer wurden festgenommen. 

Strafkommando von Drogenkartell

Ein weiterer Angreifer wurde jetzt in Frankreich geschnappt: Der Algerier sitzt dort in Auslieferungshaft. Das Auslieferungsverfahren läuft. "Die Übergabe ist bereits genehmigt", bestätigt eine Behördensprecherin. Der Mann dürfte demnach in Kürze nach Wien überstellt werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen alle vier Männer wegen Mordverdachts. 

Hintergrund der brutalen Hinrichtung dürfte eine Auseinandersetzung innerhalb eines von Frankreich aus operierenden nordafrikanischen Drogen-Kartells gewesen sein. Der getötete 31-Jährige wies in Österreich Vorstrafen wegen Drogendelikten auf, außerdem bestanden gegen ihn zwei aufrechte Festnahmeanordnungen wegen Verbrechens und wegen Vergehens nach dem Suchtmittelgesetz. Er dürfte nach bandeninternen Zwistigkeiten einem nach Wien entsandten Strafkommando zum Opfer gefallen sein. Es gibt noch weitere weitere mögliche Tatbeteiligte. Nach ihnen wird international gefahndet. Sie dürften sich in der algerischen Community in Frankreich aufhalten oder mittlerweile nach Nordafrika geflüchtet sein.
 

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