Die Begrünung der Stadt ist sauteuer - ob sie wirkt, wird sich erst zeigen.
Die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein twittert derzeit drastische Vergleiche: Einen Baum in der Stadt zu pflanzen, koste 25.000 Euro. Sauteuer, kostet aber genauso viel wie ein Mittelklasseauto - und dann vergleicht sie die Ökobilanz beider Investitionen.
Wirbel um Ökoprojekt für angesagten Yppenmarkt
Pflanz. Schon im Sommer hatte ÖSTERREICH erstmals über eines der Vorzeigeprojekte in Sachen Stadtbegrünung berichtet - die Pflanzung von neun Bäumen kostet rund um den Yppenmarkt in Ottakring sage und schreibe 275.000 Euro. Eine Zahl, die zunächst niemand glauben wollte. Selbst die oppositionelle Bezirks-ÖVP, die zunächst mit Kritik vorpreschte, hielt sich kurz danach mit Kritik zurück.
ÖSTERREICH blieb dran. Jetzt liegt erstmals die detaillierte Kostenaufstellung für das Projekt am Yppenmarkt vor - und die ÖSTERREICH-Recherche wird vollinhaltlich bestätigt.
Die Kostenaufstellung der Pflanzung im Detail
Nordzeile: 180.000 Euro. Die Kosten für fünf bäume an der Nordzeile des Yppenmarkts betragen insgesamt 180.000 Euro.
* 70.000 Euro kosteten der Tausch der abgenutzten Gasleitungen und die Arbeiten für die Aufrechterhaltung des Marktbetriebs während der Bauphase.
* 70.000 Euro kosteten die Herstellung von fünf Baumscheiben, die Abdeckung und die notwendigen Bodenmarkierungen.
* 17.500 Euro kostete der Ankauf von fünf Bäumen.
* 22.500 Euro fielen für die Bewässerungsanlage mit Wasserschacht und die Befahrbar- und Verkehrssichermachung der Straße an.
Südzeile: 95.000 Euro. Die Bäume der Südzeile kosteten insgesamt 95.000 Euro.
* 13.000 Euro kostete der Ankauf von vier Bäumen.
* 82.000 Euro fielen für die Nebenarbeiten, wie an der Nordzeile, an - allerdings mussten hier keine Gasleitungen getauscht werden.
Insgesamt fielen also jene 275.000 Euro an, über die ÖSTERREICH berichtet hatte - für die reine Baumpflanzung inklusive Baumaushebung, Einpflanzung, UV-Schutzanstrich, Wurzelbewässerung, Zuschützung und Anwuchspflege wurden 3.000 bis 4.000 Euro pro Stück ausgegeben.
SP-Bezirkspolitikerin Stefanie Lamp verteidigt diese Investition: "Sie attraktiviert den Bauernmarkt, trägt zum Klimaschutz bei und wurde in Absprache mit allen Anrainern und Standlern umgesetzt. Und diese bewusste Entscheidung zahlt sich für die Zukunft aus."