Das zarte Mädchen zerrte die leblose Italienerin aus dem Wasser.
Ihre blonden Haare reichen bis zu den Schultern, ihre blauen Augen strahlen vor Lebensfreude genauso wie ihr Lächeln. Die 13-jährige Wienerin Alexandra Brey sieht wie ein typischer Teenager aus – und ist doch ein ganz besonderer. Denn auf Urlaub in Jesolo wird Alexandra seit vergangenem Dienstag als Heldin gefeiert.
Gesicht nach unten
Mit ihren Eltern im Vier-Stern-Hotel Monaco & Quisisana einquartiert, hatte die Schülerin den Ferientag am Strand verbracht. Gegen 17.30 Uhr sprang sie noch einmal ins Meer. Und da sah sie nahe dem Landungssteg, dass eine dicke Frau in Schwierigkeiten war.
Alexandra: „Sie trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser. Erst dachte ich an einen Scherz. Aber dann habe ich sie angestupst und gezwickt. Und als die Frau nicht reagierte, habe ich laut um Hilfe gerufen.“
Dreimal so schwer
Doch niemand am Lido reagierte. Alexandra: „Wir hatten in der Schule einen Erste-Hilfe-Kurs. Deshalb wusste ich, wie ich zupacken muss.“ Mit einem speziellen Griff zog die 13-Jährige die bewusstlose Frau, die mit 130 Kilo dreimal mehr wog als sie, selbst aus dem Wasser. Die heroische Wienerin: „Als ich am Strand ihr Gesicht getätschelt habe, schlug sie die Augen auf. Dann kam ein Bademeister und rief die Rettung.“
Das Opfer – eine 35-jährige Italienerin – war als Diabetikerin kollabiert und durfte am selben Abend noch aus dem Spital. Alexandra wurde gefeiert und zum Ehrenmitglied der Wasserrettung ernannt. Was sich gut mit ihrem Berufswunsch trifft: „Ich will Ärztin werden.“
(höll)
