Großfamilie muss gehen

Wut und Tränen über Abschiebung

Teilen

Große Aufregung um die Abschiebung einer tschetschenischen Großfamilie.

Die Familie Tikaev gilt als Muster­beispiel der Integration – trotzdem ist die sechsköpfige Familie aus Tschetschenien am Dienstag mit einem Charterflug der EU-Agentur Frontex um 13 Uhr nach Moskau abgeschoben worden. In dem Flugzeug waren 30 zur Abschiebung bestimmte Personen. Frontex übernimmt bei solchen Flügen die Kosten.

Aus dem Innenministerium ist zu erfahren, dass eine Abschiebung das letzte Mittel ist. Nach einem rechtskräftig abgelehnten Asyl­bescheid in zweiter Instanz gingen die Tikaevs nicht freiwillig – so kam es zur ­Abschiebung.

Innenministerium: Keine 
Chance auf Rückkehr

Der Antrag auf humanitäres Bleiberecht für die Familie läuft weiterhin, wurde jedoch bereits im Asylverfahren geprüft. Ein positiver Bescheid des Antrags ist also sehr unwahrscheinlich.

Auf die Frage, ob die Familie jetzt noch irgendeine Chance auf eine Rückkehr nach Österreich hat, heißt es aus dem Innenministerium: Nein, da mit einer Abschiebung zugleich ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot ausgesprochen wird.

Tränen. Warum die 
Tikaevs überhaupt – und vor allem gerade jetzt – abgeschoben werden, ist für den AHS-Lehrer und Blogger Daniel Landau ein Rätsel. „Das ist eine Familie, wie sie die Regierung fordert – die Kinder sind in der Schule bestens integriert und sprechen nur Deutsch, und der Vater fährt ehrenamtlich für die Wiener ­Tafel“, sagte Landau unter Tränen zu ÖSTERREICH.

Prominente Unterstützung. Schützenhilfe bekommt die Familie Tikaev mittlerweile von prominenter Seite. „Kaiser“ Robert Palfrader meldet sich ebenso in den sozialen Medien wie andere Prominente.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.