Negativer Ausreißer: Im ersten Halbjahr 2009 starben bereits 11 Kinder.
Die Zahl der Verkehrstoten ist im ersten Halbjahr 2009 um fast zehn Prozent gesunken. 283 Menschen haben laut vorläufiger Bilanz des Innenministeriums ihr Leben infolge eines Unfalles verloren. Negativer Ausreißer in der Statistik sind die Kinderunfälle: Bis dato sind bereits elf Kinder auf Österreichs Straßen gestorben (im ganzen vorigen Jahr waren es ebenfalls elf). Interessantes Detail: Jeder fünfte tödliche Alkounfall wurde von einem betrunkenen Fußgänger verursacht. Insgesamt waren die Alkounfälle in den ersten sechs Monaten rückläufig.
Insgesamt sind die Alkounfälle um 4,7 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Verletzten hat sich um 4,3 Prozent reduziert. Bei 22 tödlichen Alkounfällen sind 24 Menschen gestorben (2008 waren es im ersten Halbjahr 26 Tote). Jeder zweite Alkounfall wurde von einem betrunkenen Autofahrer ausgelöst (zehn Verursacher), zwei tödliche Alkounfälle gehen auf das Konto von Radfahrern und immerhin fünf wurden von betrunkenen Fußgängern ausgelöst.
Pkw-Lenker sind häufigste Opfer
Mehr als die Hälfte der
Todesopfer im Straßenverkehr (56 Prozent) waren Pkw-Lenker oder -Insassen,
gefolgt von Fußgängern (16 Prozent), Motorradfahrern (elf Prozent) und
Radfahrern (sechs Prozent). Somit verloren 159 Pkw-Lenker/Insassen (2008:
172), 44 Fußgänger (2008: 49), 30 Motorradfahrer (2008: 40), 17 Radfahrer
(2008: 24), zehn Lkw-Lenker/Insassen (2008: 16) und zwölf Mopedfahrer (2008:
7) ihr Leben im Straßenverkehr. Positiv haben sich nach einem Negativrekord
im Vorjahr die Radfahrunfälle entwickelt. Während im gesamten Jahr 2008 62
Radfahrer getötet wurden, waren es im ersten Halbjahr 2009 bisher 17 Tote.
Fünf Menschen wurden bei Kollisionen mit Zügen auf nicht gesicherten Eisenbahnkreuzungen getötet. Neun Personen starben beim Überqueren eines Zebrastreifens (drei auf geregelten Schutzwegen, zwei als "Rotgeher"). Eine Person kam in Baustellenabschnitten ums Leben, vier tödliche Unfälle ereigneten sich in Tunnelbereichen. Die meisten tödlichen Crashs passieren nach wie vor auf Bundes- und Landstraßen.
Stärkstes Minus in Tirol
Die stärksten Rückgänge bei den
Verkehrstoten hat es in Tirol (minus 18 Getötete), der Steiermark (minus 17)
und in Kärnten (minus zwölf) gegeben. Anstiege gab es in Salzburg (plus 13
Tote), Oberösterreich (plus zwölf) und in Wien (plus fünf), wobei der Wert
in Salzburg in Relation am größten ist (plus 40 Prozent Steigerung). Bereits
im Winter hat es dort witterungsbedingt eine starke Häufung von schweren
Unfällen gegeben, analysierte Otmar Bruckner vom Verkehrsdienst im
Innenministerium.
Zu hohe Geschwindigkeit bleibt Hauptursache
Hauptunfallursache
bleibt unverändert nicht angepasste Geschwindigkeit bei mehr als einem
Drittel der Unfälle, gefolgt von Unachtsamkeit und Vorrangverletzungen. In
den Sommermonaten ereignen sich aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens
generell die meisten Unfälle im Jahresverlauf, auch die Anzahl der Getöteten
erreicht in diesem Zeitraum den Höchststand.
Bundesländervergleich (Verkehrstote 1. Halbjahr 2009/2008/2007/2006):
2009 2008 2007 2006
Burgenland: 13 19 15 9
Kärnten: 16 28 19 28
NÖ: 79 85 101 80
OÖ: 66 54 73 58
Salzburg: 31 18 19 19
Steiermark: 37 54 53 43
Tirol: 16 34 23 20
Vorarlberg: 8 8 7 9
Wien: 17 12 14 15