Zu starker Wind

K2: Erster Österreicher gibt auf

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Göschl dreht um, Kaltenbrunner will am Montag aufsteigen.

25 Jahre nach dem „schwarzen Sommer 1986“, als 13 Bergsteiger am K2 ihr Leben lassen mussten, wagen drei Österreicher gleichzeitig den Aufstieg auf den 8.611 Meter hohen Berg an der pakistanisch-chinesischen Grenze.

Göschl: „Nach Hause.“
In der Nacht auf Samstag musste der Erste von ihnen aufgeben: Stürmische Windböen verhinderten den Gipfelsturm des Steirers Gerfried Göschl. „Bis 2.30 Uhr haben wir zugewartet, doch der Wind war zu stark, an ein Aufsteigen war nicht zu denken“, so der 38-Jährige. „Wir wollen jetzt schnell nach Hause.“ Göschl wagte den Aufstieg über die Cesen-Route. Am Samstag wollte er zurück ins Basislager, der Alpinist scheiterte bereits zum dritten Mal am K2.

Kaltenbrunner: Im Lager 4
Die Oberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner (40) und ihr Ehemann Ralf Dujmovits haben hingegen den Gipfel des K2 schon vor Augen. „Ralf hat mich Samstagvormittag angerufen. Sie wollen im Laufe des Tages das Lager 4 auf 7.900 Meter erreichen und dann dort rasten“, sagt der Kaltenbrunner-Vertraute und Meteorologe Karl Gabl zu ÖSTERREICH.

Kaltenbrunner steigt über die Nordflanke auf – je nach Wetter soll der Gipfel am Montag, vielleicht schon am Sonntag bezwungen werden. Gabl: „Das Problem ist, dass Ralf in einer solchen Höhe noch nie gerastet hat. Im Moment ist das Wetter traumhaft, die Bedingungen am K2 können aber schnell umschlagen“, erzählt Gabl. Erst im August 2010 kehrte Kaltenbrunner knapp vor dem K2-Gipfel um, weil ihr schwedischer Bergkamerad Fredrik Ericsson 1.000 Meter in den Tod stürzte.

Stangl: ‚Geheimer Aufstieg‘

Möglicherweise ist jedoch Skyrunner Christian Stangl (45), der im Vorjahr den Gipfelsieg mit einem falschen Foto vortäuschte, vor ihr am K2. „Er will sich dieses Mal nur auf sich konzentrieren und keinen Kontakt zu Medien“, sagt sein Sprecher Willi Pichler. Stangl plant, den Gipfelsieg mit einer 360-Grad-Videoaufzeichnung zu dokumentieren …

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