Die Männer gerieten in Streit und stießen sich in den U-Bahn-Schacht.
Zwei Männer, die sich am 4. April 2009 an der U-Bahn-Station Karlsplatz in Wien wechselseitig in den U-Bahn-Schacht gestoßen hatten, sind am Montag im Straflandesgericht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung verurteilt worden.
2,2 Promille im Blut
Die Kontrahenten - ein zum Tatzeitpunkt mit
2,2 Promille Alkohol im Blut versehener Pole - und ein heroinabhängiger
Türke waren in Streit geraten, weil der Pole glaubte, der andere Mann habe
seine Frau beleidigt. Er packte schließlich den 21-Jährigen am Arm und stieß
ihn über die gelbe Linie.
Zum Glück war weit und breit keine U-Bahn zu sehen, so dass der 21-Jährige mit Müh' und Not wieder nach oben kraxeln konnte und nun seinerseits den um fünf Jahre älteren Gegner hinabschubste: "Ich wollte mich nur auf die Art revanchieren, wie er es gemacht hat."
Brach sich Fersenbein
Der Pole brach sich bei dem Sturz das
Fersenbein. Da die Stationsaufsicht zwischenzeitlich auf die
Auseinandersetzung aufmerksam geworden war, konnte die heranfahrende
U-Bahn-Garnitur rechtzeitig angehalten werden, so dass es zu keinen gröberen
Verletzungen kam.
Richterin Birgit Schneider verhängte über den wegen Gewalttätigkeiten vorbestraften Türken 14 Monate unbedingte Haft. Der bisher unbescholtene Pole bekam 15 Monate, davon fünf unbedingt. Die Strafen sind nicht rechtskräftig.