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Elsners Kaution ist eingetroffen

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Die erlösende Million ist am Mittwoch Vormittag auf dem Gerichtskonto in Aix-en-Provence eingetroffen. Elsner wird noch heute auf freiem Fuß sein.

"Das Geld ist angekommen", sagte der zuständige Staatsanwalt Bertrand Charpentier. Die Enthaftung Elsners könnte "bis zum späten Vormittag oder frühen Nachmittag dauern". Laut Charpentier wird nun ein Angestellter der Justizverwaltung den vor zweieinhalb Wochen in Südfrankreich verhafteten Elsner in seinem Krankenzimmer in der Marseiller Klinik "La Timone" besuchen und die Formalitäten erledigen. Dann ist der Ex-BAWAG-Chef wieder auf freiem Fuß.

So geht´s weiter
Nach dem Eintreffen der Kaution kann sich Elsner innerhalb Frankreichs vorübergehend eingeschränkt frei bewegen. Zwar hat die französische Justiz am vergangenen Freitag Elsners Auslieferung nach Österreich grundsätzlich stattgegeben, über die Transportfähigkeit des herzkranken 71-Jährigen will das Gericht aber erst am 17. Oktober entscheiden. Basis dafür soll ein neues Gutachten sein, das bis 10. Oktober vorliegen soll.

Bis zur Entscheidung gilt nach Auskunft der Staatsanwaltschaft jetzt, dass Elsner Frankreich nicht verlassen und den Justizbehörden seinen jeweiligen Aufenthaltsort bekannt geben muss. Sollte sich sein Gesundheitszustand verbessert haben, dürfe er sich in seiner näheren Umgebung aber frei bewegen. Kehre Elsner in seine von der Klinik "La Timone" in Marseille 200 Kilometer entfernte Villa in Mougin bei Cannes zurück, könne er etwa, wenn er will, durchaus im Ort spazieren gehen, hieß es. Möglich wäre auch, das Elsner in eine Privatklinik wechselt.

Elsner in der Zwickmühle
Je mehr Elsner jetzt von seiner Freiheit Gebrauch macht - also etwa das Krankenhaus gegen seine Privatvilla tauscht, desto eher droht ihm die Auslieferung an die österreichischen Justizbehörden: Denn das könnte von der französischen Justiz als Beweis dafür gesehen werden, dass der 71-Jährige durchaus transportfähig auch auf weiteren Strecken ist.

Bleibt er in "La Timone", ist er zwar in einer renommierten Klinik, muss aber die Einschränkungen eines öffentlichen Spitals, sprich wenig Platz und wenig Annehmlichkeiten, auf sich nehmen. Mit der Enthaftung ist er ein ganz normaler Patient, den jedermann besuchen kann.

Ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma könnte die Überstellung in eine der Marseiller Privatkliniken mit Herzstation sein: dort hätte er etwas mehr Platz und Privatsphäre als in dem Einzelzimmer des nüchternen Großspitals, in dem er sich seit 14 Tagen befindet.

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