Der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics spricht sich dafür aus, dass den Priestern der Zölibat freigestellt wird. Die Kirche sollte über Neuerungen nachdenken.
Im Interview mit dem ORF Burgenland anlässlich seines 60. Geburtstags erklärte er, dass sowohl die zölibatäre als auch die nicht zölibatäre Lebensweise ihren Wert haben sollte: "Und der Priester sollte frei wählen können."
Immer wieder Diskussion um Zölibat
Die Frage des Zölibats, also der untersagten Priesterehe, habe die Kirchengeschichte schon immer bewegt und sei in den vergangenen Jahren wieder mehr öffentlich geworden, stellte Zsifkovics fest. Die ganze Kirche sei gefordert darüber nachzudenken, ob man dieses kirchliche Gesetz nicht ändern sollte, indem man es freistellt. "Es soll der Zölibat seinen Wert haben und es soll genauso auch die zölibatäre und nicht zölibatäre Lebensweise auch ihren Wert haben", meinte der Bischof.
Bischofkonferenz im März
Papst Franziskus hatte den Zölibat erst kürzlich als "revidierbar" bezeichnet. In Österreich tagte die römisch-katholische Bischofskonferenz Mitte März und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner als deren Vorsitzender zeigte sich in dieser Frage wesentlich zurückhaltender als nun Zsifkovics. "Es ist niemand radikal dagegen, und es schreit niemand, es muss morgen kommen", meinte Lackner nach den Beratungen der Bischofskonferenz.