Ausschreibung um 6,3 Mio. Euro

126 neue Dienstautos für Beamte

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Nach Wirbel Kauf von 126 weiteren Dienstautos für öffentlichen Dienst im Plan.

Die Optik ist sehr schief – wieder einmal: Erst vor drei Wochen gab die Republik der Bundesbeschaffungsagentur (BBG) den Auftrag, einen Rahmenvertrag für 105 BMW 740d um acht Millionen Euro auszuverhandeln. Bundespräsident, Kanzler, Minister und allen Landeschefs können gegen einen Leasingbetrag von 350 Euro pro Monat statt ihrer „alten“ Dienstwägen den neuen 7er BMW fahren. Die Sache wurde den Politikern zu heiß, es gab vorerst keine Bestellungen.

126 neue Autos. Der Wirbel über Dienstauto-Käufe in Zeiten des Sparpakets ist noch lange nicht verhallt, da steht schon die nächste Ausschreibung an: Weil der alte Vertrag ausläuft, hat die BBG unter der Geschäftszahl 2801.01715 just am Freitag, den 13. den Kauf von 126 Dienstautos für Beamte ausgeschrieben – wie Format berichtet.
48.412 Euro pro Auto. ÖSTERREICH liegt die Ausschreibung vor.

Die Details:

  • Es geht um die „Lieferung von Kraftfahrzeugen der oberen Mittelklasse“ – 126 Autos um 6,3 Mio. Euro sind ausgeschrieben. Warum 126? „Die Zahl ergibt sich aus Erfahrungen der letzten Jahre“, sagt Andreas Nemec von der BBG.
  • Die BBG hat 42 Stück Limousinen mit Zweirad-Antrieb um 2,1 Mio. Euro ausgeschrieben.
  • Auch 84 Stück Limousinen mit Allrad-Antrieb um 4,2 Mio. Euro werden gesucht.
  • Pro Dienstauto ergibt sich die Kaufsumme von 48.412 Euro, es gibt Kauf- oder Leasingvariante.
  • Die BBG sucht Autos in der Kategorie eines 5er BMW, Audi A6, E-Klasse Mercedes oder Citroën C6.
  • Auftraggeber sind „Ministerien oder sonstige zentrale bundesstaatliche Behörden“. „Alle Kunden der BBG können Autos abrufen, wenn Bedarf besteht“, sagt Nemec. Auf der BBG-Kundenliste finden sich zum Beispiel Ministerien, Gemeinden, Asfinag, AMS, Magistrate, Museen, Unis, Krankenhäuser ...
  • Ranghohe Beamte, Sektionschefs, Geschäftsführer von staatlichen Gesellschaften, Bezirkshauptleute kommen in den Genuss der Limousinen. Nemec: „Die Autos sind aber nur für dienstliche Zwecke.“
  • Es gilt: Die Republik kann, muss aber nicht die 126 Dienstautos vom Bestbieter abrufen.

Das BZÖ kündigt jetzt eine parlamentarische Anfragenserie zu den Fuhrparkkosten an.

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