Belästigung und Mobbing: Innenministerium "führt"

63 Sex- Attacken in Ministerien

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So viele Übergriffe gab es in Österreichs Ministerien in den vergangenen Jahren.

28 Mal mussten sich die Disziplinarkommissionen in den Ministerien mit Fällen von sexueller Belästigung beschäftigen. Sie ist für Verfehlungen von Bundesbeamten zuständig und kann Geldstrafen, aber auch Entlassungen verhängen. Zusätzlich gab es 35 Fälle von Mobbing am Arbeitsplatz. Die meisten Fälle gab es mit Abstand im Innen- und im Verteidigungsministerium.

Innenressort trauriger Spitzenreiter:
Zwölf Fälle von sexueller Belästigung wurden 2010–2015 im Ressort von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) behandelt. Was genau vorgefallen ist, verraten die Ministerien nicht. In einem Fall wurde der Beamte hinausgeworfen, die höchste Geldstrafe betrug 5.500 Euro. 14 Personen riefen die Kommission wegen Mobbings an.

Zehn Fälle im Verteidigungsministerium:
Auf den fast so beschämenden zweiten Platz kommt das Verteidigungsministerium. Dort musste zehn Mal ein Mitarbeiter wegen sexueller Belästigung bestraft werden, sechs Mal gab es Verfahren wegen Mobbings am Arbeitsplatz.

Mobbing-Welle in der Justiz:
13 Fälle von Mobbing verzeichnete das Justizministerium unter Wolfgang Brandstetter. Damit ist es in diesem Bereich auf Platz zwei. 2010–2015 wurde aber nur ein sexueller Übergriff angezeigt.

Saftige Strafe im Sozialministerium:
„Nur“ jeweils einen Fall von sexueller Belästigung und Mobbing gab es im Sozialministerium. Allerdings ist dort die höchste Geldstrafe verhängt worden: 10.500 Euro.

Keinerlei Vorfälle:
Neben den 63 Fällen gibt es in einer Reihe von Ministerien gar keine Beschwerden. Das Familienministerium von Sophie Karmasin (ÖVP), das es erst seit 2013 gibt, fällt darunter. Ebenso auch das Verkehrsministerium und das Außenressort von Sebastian Kurz (ÖVP).

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