Neue Umfrage

66 Prozent 
für Grenzkontrollen

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Eine Zweidrittelmehrheit ist für eine zeitweilige Einführung von Grenzkontrollen.

Wien. Sie ist eine der größten Errungenschaften der EU, doch die Österreicher rütteln jetzt an der Reisefreiheit. Angesichts der Flüchtlingszahlen ist eine Mehrheit laut aktueller Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (400 Befragte vom 18. bis 20. August) für Grenzkontrollen.

66 Prozent 
für Grenzkontrollen
© Gallup-Umfrage, TZ Oe

Konkret fordern 66 Prozent „zeitlich befristete Grenzkontrollen“. Sie geben damit dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und der FPÖ recht, die seit Wochen die Grenzbalken wieder runterlassen wollen.

1,4 Mio. würden privat Flüchtlinge aufnehmen

Allerdings: Gegen die Unterbringung von Flüchtlingen sind die Österreicher deshalb nicht. Denn die Frage „Hätten Sie etwas dagegen einzuwenden, wenn in Ihrer Gemeinde eine gewisse Anzahl von Flüchtlingen (1,5 % der Bevölkerung) einquartiert wird?“ beantworten immerhin 61 % mit Nein. Sie stört es also nicht, wenn mehr als ein Prozent der Bevölkerung künftig Asylwerber sind. Das ist beachtlich, versucht doch die Regierung mit ihrem neuen Durchgriffsrecht zur Schaffung von Flüchtlingsquartieren, genau diesen Wert anzu­peilen. Im Fall von Graz wären das etwa 4.000 Asylwerber. Ebenfalls interessant: Ausschließlich FPÖ-Wähler sind gegen diese Flüchtlingsunterbringung (mit 63 %), die Sympathisanten aller anderen Parteien sind hingegen dafür.

Und wie halten es die Österreicher bei sich zu Hause? Immerhin 23 % würden auch privat Asylwerber aufnehmen, 70 % eher nicht. Das bedeutet, dass zumindest 1,4 Millionen Österreicher theoretisch bereit wären, kurzfristig Flüchtlinge bei sich wohnen zu lassen.

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