Weltweit größte KZ-Gedenk- und Befreiungsfeier unter dem Titel 'Niemals Nummer. Immer Mensch'.
Im Mauthausen Memorial haben am Sonntag mehr als 9.000 Gäste aus aller Welt der Befreiung des Konzentrationslagers durch US-Truppen Anfang Mai 1945 gedacht. Nach Ende der offiziellen Zeremonie zogen Zeitzeugen und Überlebende gemeinsam mit US-Soldaten aus dem Lager aus, um an die Geschehnisse zu erinnern.
Die von Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner moderierte Veranstaltung in Mauthausen ist die weltweit größte KZ-Gedenk- und Befreiungsfeier. Sie stand heuer unter dem Titel "Niemals Nummer. Immer Mensch". Im Vorfeld fanden zudem an den unterschiedlichen Denkmälern in der Gedenkstätte etliche Feiern diverser internationaler Überlebenden-Verbände statt.
Das offizielle Österreich wurde vertreten durch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bildungsminister Heinz Faßmann, Staatssekretärin Karoline Edtstadler und für das Land Oberösterreich LH Thomas Stelzer (alle ÖVP). Ebenso dabei waren Altbundespräsident Heinz Fischer sowie Vertreter etlicher Glaubensgemeinschaften, allen voran der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch, der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer, Altbischof Maximilian Aichern, der evangelische Bischof Michael Bünker und der orthodoxe Erzpriester Ioannis Nikolitsis. Scheuer warnte in einem ökumenischen Gottesdienst vor Verachtung von Menschen, die "anders" sind. Dieses Prinzip sowie die Anmaßung absoluter Macht über Leben und Tod stehe oft an der Wurzel von Terror und Barbarei.
Vertreter aller Parteien anwesend
Auch Vertreter aller anderen Parteien waren anwesend - mit Ausnahme der FPÖ, denn ihre Funktionsträger sind seitens der Veranstalter ausdrücklich nicht erwünscht. Ein entsprechender Beschluss stammt aus den 1960er-Jahren und war erst im Vorjahr erneut von den im Internationalen Mauthausen Komitee gebündelten Überlebenden-Organisationen bekräftigt worden.