Zwei Monate nach Veröffentlichung

Drahtzieher von Ibiza-Video noch nicht einvernommen

Teilen

Insidern zufolge laufen Ermittlungen rund um das Ibiza-Video eher schleppend an.

Gleich zwei Ermittlungsbehörden sind mit den Nachwehen des Ibiza-Skandals befasst. Während die Korruptionsstaatsanwaltschaft dem nachgeht, was der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus (beide FPÖ) vor der vermeintlichen Oligarchin aus dem Parteienfinanzierungs-Nähkästchen geplaudert haben, untersucht die Staatsanwaltschaft Wien die Entstehung des heimlich aufgenommenen Ibiza-Videos.

Wie ÖSTERREICH aus gut informierten Kreisen erfuhr, sollen diese Ermittlungen aber eher schleppend anlaufen. Laut ÖSTERREICH-Informationen wurde der vermeintliche Drahtzieher, der Wiener Anwalt M., noch immer nicht einvernommen.

Besondere Geheimhaltung bei der "Soko Ibiza"

Die Staatsanwaltschaft dementiert das auf ÖSTERREICH-Anfrage erst gar nicht. Eine Sprecherin gibt sich bedeckt: „Zu laufenden Ermittlungen kann nichts gesagt werden.“ Schließlich handle es sich bei der Causa um eine Verschlussakte, was mit besonderer Geheimhaltung verbunden ist. Hinter vorgehaltener Hand heißt es aus der Staatsanwaltschaft jedoch, dass die Einvernahme von M. tatsächlich noch nicht stattgefunden habe.

Parteispenden: Gegen 20 Beschuldigte ermittelt

Ähnlich geheimnisvoll der offizielle Ermittlungsstand zu den Inhalten des Ibiza-Videos. Nur so viel: „Wir führen Ermittlungen gegen Strache, Gudenus, den FPÖ-Abgeordneten Markus Tschank sowie rund 20 weitere Beschuldigte und Angezeigte“, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. Es ist davon auszugehen, dass die „Soko Ibiza“ sich jene angeblichen Großspender genauer ansieht, von denen Strache der Fake-Oligarchin verriet, dass sie über Vereinskonstrukte „am Rechnungshof vorbei 500.000 bis zwei Millionen Euro“ an die FPÖ spenden würden. Die angesprochenen Unternehmen dementieren das. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.