Interview

Hammerschmid: "Lehrer müssen flexibler sein"

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Hammerschmid macht klar: Länder müssen um das Geld für die Schulen ansuchen.

Nach langem Hin und Her hat sich die Regierung vor dem Wochenende geeinigt: Die 750 Mio. Euro aus der Abschlagszahlung zur verringerten Bankenabgabe sind – wie von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) gefordert –ausschließlich für den Ausbau von Ganztagsschulen reserviert. Den Ländern, die einen Fix-Anteil an dem Geld haben wollen, erteilt sie im ÖSTERREICH-Interview eine Absage. Ebenfalls neu: Den Lehrern könnten neue Arbeitszeiten blühen.

ÖSTERREICH: Ganztagsschulen werden massiv ausgebaut. Bedeutet das auch, Lehrer müssen länger arbeiten?
Sonja Hammerschmid: Nicht mehr Stunden, aber sie müssen zeitlich flexibler sein. Die zusätzlichen Stunden übernehmen beispielsweise Freizeitpädagogen.
ÖSTERREICH: Die auch Ihr ­Ministerium bezahlt?
Hammerschmid: Genau. Das ist im Paket vorgesehen.
ÖSTERREICH: Landeshauptmann Pühringer und andere verlangen einen fixen Anteil an dem Geld nach dem Schlüssel des Finanzausgleichs. Wird es den geben?
Hammerschmid: Wenn das Land der Träger der Schule ist und hier räumliche Ausbaumaßnahmen machen muss, wird es ja auch der Empfänger dieser Mittel sein. Aber dann müssen sie sich bewerben und konkrete Projekte vorschlagen. Das Geld ist zweckgebunden.
ÖSTERREICH: Es gibt keinen Fixbetrag, den die Länder bekommen?
Hammerschmid: Nein, davon ist mir nichts bekannt.
ÖSTERREICH: Wie kommen Schulen in der Praxis ans Geld?
Hammerschmid: Wir werden Schulerhalter und Standorte motivieren, Konzepte für ganztägige Angebote zu entwickeln, die regionalen Bedarf abbilden und die Wünsche der Eltern berücksichtigen. Diese innovativen Modelle werden sie gemeinsam mit uns entwickeln und bei uns einreichen.

Debora Knob

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