Wirbel um ORF-Gebühr

Jeder zahlt 55 € fürs ORF-Radio

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So werden die Österreicher mit der ORF-Gebühr abgecasht. Große ÖSTERREICH-Serie.

Wien. Jetzt wird’s spannend. Die Regierung verhandelt ab dieser Woche die ORF-Reform. Die FPÖ will die GIS-Gebühr abschaffen – denn jeder Wiener zahlt mit 316 Euro die höchste Rundfunk-Gebühr der EU. Der größte Aufreger: 55 Euro davon sind alleine fürs Radio. Ein Scherz?

Die ÖSTERREICH-Serie über die ORF-Gebühr bewegt das Land – und war gestern meistgeklickt im Internet.

316 Euro muss jeder Wiener im Jahr für den ORF berappen – abkassiert wird er dabei von einer regelrechten „Inkasso-Mafia“, denn:

  • 65 Euro (!) im Jahr gehen von der ORF-Gebühr in Wahrheit an die Stadt Wien – als „Landesabgabe“, also als versteckte Landes-Steuer.
  • Weitere 5,76 Euro kassiert die Stadt/das Land als „Kunstförderung“.
  • 18,24 Euro kassiert heimlich der Finanzminister als „Bundesabgabe“.
  • Und „nur“ 206,52 Euro bekommt der ORF als „Programm-Entgelt“.

Die Radio-Abgabe ist ein völlig überholtes Modell

Besonders absurd: Von den 206,52 Euro, die jährlich von jedem Österreicher an den ORF fließen, sind 55,20 Euro (!) eine völlig antiquierte „Radio-Abgabe“ aus einer Zeit, als Radio noch ein subventioniertes und auch teures Medium war.

In der FPÖ gibt es ein „Geheimpapier“, wonach der ORF ohne die längst überholte Radio-Abgabe nur ein Programm-Entgelt von 150 Euro pro Österreicher benötigt.

Damit könnte man die GIS-Gebühr entweder von 316 Euro auf 150 Euro mehr als halbieren – wenn man Landesabgabe, Bundes-Inkasso und die absurde „Radio-Abgabe“ streicht. Oder aber der ORF könnte sehr locker mit „nur“ 495 Millionen Euro aus dem Budget finanziert werden – und jeder Österreicher könnte sich die GIS-Abgabe sparen.

Fast sicher scheint, dass die absurde „Radio-Abgabe“ dem ORF im Rahmen der Reform gestrichen wird. Auf über 170 Millionen (!) Euro summiert sich diese Radio-Abgabe bei 3,3 Millionen GIS-Zahlern mittlerweile.

Absurd. Ein völlig absurdes Inkasso, wenn man bedenkt, dass der ORF heute via Ö3 und auch Ö2 bereits 90 Millionen Euro (!) an Radio-Werbeeinnahmen lukriert. Nach Meinung fast aller Experten kann man genau um diese 90 Millionen Euro alle 12 Radio-Programme des ORF herstellen – inklusive Ö1 und Ö3, aber auch aller Ö2-Landesradios.

Die 170 Millionen Euro „Radio-Gebühr“ sind also völlig überzogen – umso mehr, als kein Mensch versteht, warum man für Ö3 eine Gebühr zahlen soll. Eine ORF-eigene Dokumentation hat ergeben, dass Ö3 zu 80 % seiner Sendezeit internationale Popmusik spielt, zu 12 % (!) Werbung, nur zu 4,5 % Information und gar nur zu 1 % Kultur.

Alle anderen Radio-Sender der Welt liefern so ein Programm gratis – in Österreich aber kostet es sagenhafte 55 Euro Zwangs-Gebühr.

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