Asyl

A4 bei Nickelsdorf stundenlang gesperrt

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Autobahn beim Grenzübergang wieder frei.

Die Sperre der A4 (Ostautobahn) beim Grenzübergang Nickelsdorf ist am Sonntag gegen 19.00 Uhr wieder aufgehoben worden, das teilte die LPD Burgenland und der ÖAMTC der APA am Sonntagabend mit. Die Ostautobahn war um 14.55 Uhr gesperrt worden.

Nickelsdorf ist am Wochenende erneut Hot-Spot für die Flüchtlingshilfe geworden. Während gestern laut Innenministerium 5.000 Flüchtlinge über den burgenländischen Grenzort zu Ungarn kamen, wurden von den Behörden am Sonntag an die 10.000 Menschen erwartet. Bis Mittag waren bereits 7.000 Hilfesuchende in Nickelsdorf eingetroffen, sagte Innenministeriumssprecher Alexander Marakovits der APA.

Das Ministerium rechnete mit insgesamt 20.000 Flüchtlingen an diesem Wochenende. Am Samstag kamen über 10.000 Flüchtlinge über das Burgenland, 5.000 eben über Nickelsdorf, weitere 5.000 über Heiligenkreuz. Über Slowenien kamen am Samstag mehr als 500 Migranten in das südliche Österreich. Am Sonntag konzentrierte sich der Flüchtlingsstrom erneut auf Nickelsdorf, während über Heiligenkreuz und die südliche Route weniger Flüchtlinge verzeichnet wurden. Bis Sonntagmittag kamen nach Angaben des Innenministeriums rund 7.000 Menschen über die Grenze nach Nickelsdorf. Nach Schätzungen, die bei einer täglich abgehaltenen Koordinierungssitzung zwischen u.a. Innenministerium, Außenministerium, Verteidigungsministerium, Gesundheitsministerium, Bundeskanzleramt sowie den Hilfsorganisationen erörtert wurden, werden im Lauf des Sonntags insgesamt an die 10.000 Flüchtlinge in Nickelsdorf erwartet.

Bei der Sitzung wurde besprochen, dass bei diesen prognostizierten Zahlen sowohl die Unterbringung als auch die Transportlogistik dieser Menschen machbar sei. Die Versorgung der Flüchtlinge sei am Laufen, sagte Marakovits. "Wir können nur von Tag zu Tag arbeiten", meinte der Sprecher. Die Kapazitäten seien jedoch "ausreichend".

Auch wenn derzeit weitaus mehr Asylanträge - in den letzten Tagen waren es rund 400 bis 500 täglich - als zu normalen Zeiten gestellt werden, ist diese Zahl im Vergleich zu den tausenden Flüchtlingen, die das Land passieren, sehr gering. Die Flüchtlinge sehen in Deutschland ihren Zielort, Österreich gilt dabei als Durchreiseland. Genaue Zahlen, wie viele Menschen am Wochenende um Asyl in Österreich angesucht haben, gibt es noch nicht, sagte Marakovits. Nach der EU-Dublin-Verordnung müssen die Asylverfahren im Land der Erstaufnahme abgewickelt werden. An der österreichisch-slowenischen Grenze kam es im Zuge Kontrollen von österreichischer Seite bereits zu Zurückweisungen.

Lage in Kärnten unverändert ruhig
Unverändert ruhig ist die Lage in Bezug auf die Flüchtlinge auch am Sonntag in Kärnten geblieben. An der slowenischen Grenze wurden bis zum Nachmittag keine Übertritte festgestellt, die Bewegungen der Flüchtlingsströme in Kroatien und Slowenien lassen außerdem den Schluss zu, dass sich das auch nicht so schnell ändern wird, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio der APA.

Grenzkontrollen gibt es am Karawankentunnel und am Loiblpass, weiters werden im grenznahen Bereich zu Slowenien Ausgleichskontrollen durchgeführt, mit denen die Lage beobachtet wird. Leer blieben unterdessen auch die Notquartiere in Kärnten, man sei aber auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet.

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