Vertragsauflösung

Abgang der Asfinag-Spitze kostet eine Million

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Die "einvernehmliche" Trennung von den drei Vorständen ist damit doppelt so teuer wie vorgesehen.

Die Ablöse der drei Vorstände in der Autobahngesellschaft Asfinag ist ohne Rechtsstreit über die Bühne gegangen. Der Aufsichtsrat hat sich mit allen drei Managern - Ex-FPÖ-Verkehrsminister Mathias Reichhold, Franz Lückler, Ex-Büro-Chef der steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic und Christian Trattner, davor hochrangiger Beamter im Finanzministerium (SPÖ-nahe) - auf eine "einvernehmliche Vertragsauflösung" geeinigt. Die Abfertigung für die drei liegt in Summe unter einer Mio. Euro.

Asfinag-Aufsichtsratspräsident Eduard Saxinger spricht von einem "sehr akzeptablen Ergebnis" für den Eigentümer Staat und die betroffenen Vorstände. Über Details sei Stillschweigen vereinbart worden. Von einer kolportierten Vorgabe von SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann, wonach die Abfertigungen in Summe eine halbe Million Euro nicht übersteigen sollten, wollte Saxinger nichts wissen. Einem anderen Gerücht entgegnete Saxinger vehement: dass Reichhold der Autobahngesellschaft als Berater erhalten bleibe. Vielmehr werde keiner der drei Vorstände als Konsulent bleiben.

Keine Übereinstimmung mehr
Mitte Juni hatte der Aufsichtsrat überraschend die vorzeitige Abberufung aller drei Manager angekündigt. Der Grund waren die Pläne für Umstrukturierungen und Einsparungen, die die Vorstände offenbar nicht mittragen wollten, die aber der neue Verkehrsminister Faymann vorgegeben hatte. Ursprünglich wären ihre Verträge noch bis 2011 gelaufen.

Der Autobahnbetrieb soll künftig komplett zentralisiert werden. Nach früher elf Teilbetrieben, die erst vor zwei Jahren in vier Regionalgesellschaften zusammengefasst worden sind, sollen in Zukunft nur noch ein oder zwei Gesellschaften die Autobahnmeistereien steuern. Zusätzlich soll die Asfinag auch im Bau rund 10 Prozent der Kosten einsparen und in Zukunft mit nur mehr zwei AG-Vorständen auskommen.

Neue Chefs gesucht
Die Ausschreibung ist bereits erfolgt. Die Bewerbungsfrist läuft bis 25. September. Die Entscheidung soll bis spätestens Mitte Oktober fallen. Als neuer Technik-Vorstand wird der SPÖ-nahe Asfinag-Manager Alois Schedl gehandelt, als Favorit für den Finanzvorstand gilt der ÖVP-Mann Johannes Seiringer, Finanzierungsspezialist der Investkredit und Leiter von deren Tochter Public Private Financial Consulting GmbH.

Wann die Neuen ihren Dienst in der Asfinag antreten werden, hängt laut Saxinger von deren bisherigen Vertragsausstiegsbedingungen ab. Ziel sei aber eine "ehestmögliche Bestellung" - wenn geht noch vor dem 1. Jänner 2008. Die derzeitigen Vorstände werden bis zur Bestellung eines neuen Vorstandes im Amt bleiben und ihren Nachfolgern bis Ende März zur Amtseinführung zur Verfügung stehen.

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