Polit-Barometer

Absturz für ÖVP-Chef Spindelegger

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Sonntagsfrage: Der Aufstieg der ÖVP wurde wieder gestoppt.

Sein Njet zum Aufsteigen mit 3 Fünfern bringt ÖVP-Chef Spindelegger ins Trudeln. Im ÖSTERREICH-Politbarometer stürzt er um 25 % ab.

Wien. Einen Monat nach seiner Wahl zum VP-Chef muss Michael Spindelegger im neuen ÖSTERREICH-Polit-Barometer einen herben Rückschlag hinnehmen. Alle zwei Wochen ermittelt das Gallup-Institut für ÖSTERREICH die Sympathiewerte der Politiker. Dabei wird der Saldo (also die Differenz) aus positiver und negativer Beurteilung errechnet.

Spindelegger lag seit seiner Nominierung zum ÖVP-Chef stets bei einem Sympathiewert um die 30 % (und auf Platz 1). Nun erreicht er nur noch 7 % – ein Mega-­Minus von 25 % innerhalb von zwei Wochen.

Spindelegger
© TZ Österreich


SPÖler und Grüne sind 
dem ÖVP-Chef böse
Warum, ist leicht erklärt: Zu Wochenbeginn ließ er die fix und fertig ausverhandelte neue Oberstufe platzen, die ein Aufsteigen mit bis zu drei Fünfern vorsah. Dies mag konservative Geister freuen. Doch der ÖVP-Chef, der auch bei SPÖlern und Grünen gut lag, wird jetzt genau von diesen abgestraft: Vor zwei Wochen erzielte Spindelegger bei SPÖ-Fans noch einen Positiv-Saldo von 24 % – jetzt liegt er bei ihnen 6 % Prozent im Minus. Auch Grünen-, BZÖ- und FPÖ-Anhänger wenden sich von Spindelegger ab. Und das, obwohl die große Mehrheit das Aufsteigen mit drei 5ern mehr als kritisch sieht (siehe Umfrage auf Seite 8). Doch den Zickzackkurs verzeihen die Wähler dem ÖVP-Chef nicht.

Was fast noch schlimmer ist: Mit dem Nein hat der ÖVP-Chef das Blockierer-Image seiner Partei neu belebt: 44 % beantworteten die Frage, wer in der Koalition blockiert, mit ÖVP, nur 19 % sehen die ÖVP als konstruktivere Partei.

Der ÖVP-Chef spürt jetzt schon Kurz im Nacken
Spindelegger muss sich mit einem zweiten Platz zufriedengeben. Im Nacken spürt er den Aufsteiger der Woche: Der anfangs so gescholtene Staatssekretär Sebastian Kurz (24) legte gleich 10 Punkte zu, erreicht jetzt einen Sympathiewert von 6 %. Er ist der neue Darling der Regierung.

Auf Platz eins landet Wissenschaftsminister und Latein-Fan Karlheinz Töchterle. Er liegt mit 15 % Meilen vor Spindelegger. Übrigens: Bis auf Kurz und Finanzministerin Maria Fekter verloren alle ÖVP-Regierungsmitglieder. Kaum streitet die Koalition wieder – folgt die Strafe der Wähler.

Streit schadet auch dem Kanzler: Minus 7 Punkte
Denn auch die SPÖ ist betroffen: Kanzler Werner Faymann verliert 7 Punkte und liegt mit 2 % nur knapp im Plus. Unterrichtsministerin Schmied legt zwar zu, erreicht aber nur –6 %.

Allerdings: Der Opposition nützt das nicht viel – Gallup erhob für ÖSTERREICH erstmals die Werte für die Chefs von FPÖ, Grünen und BZÖ. Fazit: Eva Glawischnig liegt mit –8 % noch am besten, Heinz-Christian Strache mit –27 % fast so schlecht wie Verteidigungsminister Darabos.

Die Sonntagsfrage:

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