Die Tätigkeit der Evaluierungskommission wird Ende Jänner beendet. Der Akt Kampusch dürfte aber nicht mehr geöffnet werden.
Der vermeintliche Rücktritt von Ludwig Adamovich als Leiter der Kampusch-Evaluierungskommission hat sich verschoben. Der ehemalige Verfassungsgerichtshof-Chef hat an der gestrigen Sitzung krankheitsbedingt nicht teilgenommen.
Wie berichtet, wollte Adamovich nach einer Reihe von Missverständnissen und der Verurteilung wegen übler Nachrede die Leitung zurücklegen. Dazu kam es nicht. „Die Frage seiner Position war nicht Thema der Diskussion, weil Herr Adamovich nicht anwesend war“, sagt Stellvertreterin Susanne Reindl-Krauskopf.
Bericht Ende Jänner
Adamovich bereut jedenfalls, dass er die
Kommissionsleitung übernommen hat, und rechtfertigt sich so: „Ich bin von
oberster Stelle gedrängt worden“, sagt er im Interview mit ÖSTERREICH. Fest
steht: Vier Tage nach dem Abschlussbericht der Polizei feilen die sechs
Kommissionsmitglieder an der Endfassung des Berichts. „Es sieht so aus, als
wenn nur wenige Sitzungen notwendig wären. Der Bericht wird aber Ende Jänner
fertiggestellt“, sagt Reindl-Krauskopf.
Dass der Akt Natascha erneut geöffnet wird, ist unwahrscheinlich. „Ich erwarte nicht, dass es großen Überraschungen oder Anhaltspunkte für neue Ermittlungen gibt“, sagt Reindl-Krauskopf.
ÖSTERREICH: Was hat die Evaluierungskommission bei der
Sitzung besprochen?
ÖSTERREICH: Haben Sie Ihren Rücktritt angeboten?
ÖSTERREICH: War es ein Fehler, die Leitung der
Kommission überhaupt zu übernehmen? |