Der Tod des einstigen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek wirft noch immer viele Fragen auf. Jetzt gibt es Zweifel an den genauen Todesumständen.
Auch rund eineinhalb Jahre nach dem Tod des einst mächtigen Justiz-Beamten Christian Pilnacek gibt es noch viele offene Fragen. Bekanntlich wurde Pilnacek in den frühen Morgenstunden des 20. Oktober 2023 leblos in einem Seitenarm der Donau gefunden worden.
Schon damals wollte die eingetroffene Gemeindeärztin ein Fremdverschulden nicht von vornherein ausschließen. Immerhin wies der leblose Körper zahlreiche Verletzungen auf. Eine Obduktion wurde nach einigem Hin und Her angeordnet. Keinen Monat später lag auch das Ergebnis vor: Demnach dürfte es sich um einen Suizid, "wie er klarer nicht sein kann" oder einen Unfall gehandelt haben, wurde damals kommuniziert.
Zweifel an Suizid-Theorie
Nun nährt das Online-Portal "ZackZack" allerdings Zweifel an der Selbstmord-Theorie. So behauptete der Leiter der kriminalpolizeilichen Ermittlungen etwa bis zum Schluss: "Bis auf einen oberflächlichen Kratzer gab es keine Verletzungen". Im Obduktionsgutachten hieß es zudem: „Eindeutige Hinweise auf eine grobe Gewalteinwirkung durch fremde Hand ergaben sich nicht“. Wohingegen im Abschlussbericht des Landeskriminalamts vom 8. Jänner 2024 die Worte "eindeutig" und "grob" ausgelassen wurden. „Hinweise auf Gewalteinwirkung durch Dritte ergaben sich nicht", so der Wortlaut laut dem Online-Portal.
Der renommierte Mediziner Wolfgang Schaden sieht in dem Obuktionsergebnis zudem eine Reihe von Widersprüchen. Manche Verletzungen könnten etwa "nicht gleichzeitig" - also nicht durch einen Sturz - erfolgt sein.
Weitere offene Fragen gibt es rundum das Handy des ehemaligen Spitzenbeamten. Dieses wurde von Pilnaceks Witwe mit einem Bunsenbrenner zerstört. "Ich hatte genug Kummer mit den Mobiltelefonen meines Mannes", so die Begründung.
S E R V I C E - Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Der Telefonseelsorge-Notruf rund um die Uhr und kostenfrei unter 142 zu erreichen.
Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at