60.000 bereits abgelehnt

90.000 Anträge: Das steckt hinter neuem Asyl-Rekord

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In diesem Jahr wurden bislang 89.867 Asylanträge gestellt. 2015 waren es 88.340. 

Im Vergleich zu 2021 haben sich die Asyl-Antragszahlen in den vergangenen zehn Monaten insgesamt tatsächlich verdreichfacht. Bis Ende Oktober wurden 89.867 Asylanträge gestellt, gab das Innenministerium gestern bekannt. Das ist höher als die 88.340 Anträge des Jahres der "Flüchtlingskrise" 2015.

Zelte, Demonstrationen und überlaufene Erstaufnahmezentren etwa in Traiskirchen oder Spielfeld deuten darauf hin, dass Österreich erneut in eine Flüchtlingskrise schlittert.

Weit weniger in der Grundversorgung als 2015

Ukraine. Aber: Im Vergleich zu 2015 sind weit weniger in der Grundversorgung. Viele, die in Österreich registriert wurden, dürften sich in ihre eigentlichen Zielländer Frankreich, Großbritannien und Italien abgesetzt haben. Dafür spricht auch, dass viele Inder -die über Serbien einreisen -zunächst in Österreich Anträge stellten. Alleine im Oktober waren das 3.479 Inder und damit die zweitgrößte Gruppe nach Afghanen (4.132 Anträge).

59.908 von den knapp 90.000 Anträgen wurden übrigens bereits abgelehnt. 17.602 Personen haben einen humanitären Aufenthaltstitel erhalten. 27.597 Personen, die ursprünglich hier einen Antrag gestellt hatten, haben das Land freiwillig wieder verlassen.

Die Regierung will den EU-Außengrenzschutz verbessern. Derzeit kommen die meisten freilich via Ungarn (EU) und Serbien nach Österreich. Die Anträge dürften weiter steigen - auch durch den Ukraine-Krieg und den Winter. Eine EU-weite Herausforderung. 

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