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Grosz: ''Nehammers Rede leidenschaftslos und empathielos''

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Da freute er sich wie der schmelzende Schneekönig. Karl, der dritte Schmähammer unterbrach extra seinen sonntäglichen Saunagang, setzte sich an die Seite seines Fahrers und donnerte über die Südautobahn nach Klagenfurt. Direkt ins Zentrum des roten Tränentals, wo Kärntens Sozis knapp 10 Prozent ihrer Wähler ableerten, regelrecht vertrieben. Des einen Freud, der anderen Leid, dachte sich wohl Karl Nehammer als die türkis/schwarzen Jubelschreie über einen Wählerzuwachs von exakt 6.111 Stimmen ausbrachen und er, der Geschundene, bis nach Kärnten fahren musste, um sich endlich wieder zu freuen. Zu Hause hat er nichts zu sagen, da regiert seine Frau samt Personenschützern.

Im Büro hat er auch nichts zu sagen, da dirigieren ihn die Niederösterreichischen Freunde. Und im ganzen Land nimmt man ihn nicht ernst. Bescheiden ist er geworden, der Häuptling aller schwarzen Komantschen. Ein Zuwachs von 1,57 Prozent und die ÖVP verfiel in ekstatische Euphorie, als wäre Sebastian Kurz von den politisch Toten auferstanden. Manch schwarze Regimenter feierten durch, als ob Karl Nehammer und sein Kärntner Statthalter, zärtlich Gru-Bär genannt, in dieser magischen Nacht die Weltherrschaft an sich gerissen hätten. Weit weg und vergessen ist der schmerzliche Absturz in Niederösterreich und die Standpauke von Hanni Mikl-Leitner. Noch weiter weg der Ruf des Jedermann, der die Salzburger ÖVP in wenigen Monaten an der Salzach in Mark und Bein erschüttern wird. Die Tatsache, dass die Freiheitlichen auf Platz zwei gelandet sind, mehr noch als die ÖVP gewonnen haben, störte den formellen Bundesparteiobmann der ÖVP nicht.

'Watschn' in Kärnten für Kaiser

Er war froh, dass wenigstens der Kärntner Wähler der ÖVP nicht die unendliche Dankbarkeit für die Impfpflicht, die gefühlt tausend Korruptionsermittlungen, das Corona-Chaos, die Freunderlwirtschaft, den Postenschacher, die Horrorinflation und das Asylchaos in Form eines Denkzettels, einer knallenden Ohrfeige verpasst hat. Die Watschen in Kärnten kassierte diesmal Peter Kaiser, der Landeshauptmann der verlorenen Herzen. Minus 10 Prozent sind es geworden, 23.197 Wähler hauchten den Roten ein letztes „Freundschaft“ zu und verabschiedeten sich. Denn es war ja Peter Kaiser, der treu an der Seite von Pamela Joy Rendi-Wagner gemeinsam mit Michael Ludwig, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Hanni Mikl-Leitner die vermaledeite Impfpflicht einführte, der Geimpfte mit einem gelben Armbändchen markieren wollte, der jeden Lockdown, die Maskenpflicht und den restlichen Schwachsinn der Bundesregierung in Kärnten brav exekutierte. Ja, das vergessen die Wähler eben nicht.

Und so ist den Geimpften und den Ungeimpften das Geimpfte aufgestiegen und wie in Niederösterreich bedankten sie sich recht herzlich bei ihm für das angetane Leid der Spaltung der Gesellschaft. Geteiltes Leid ist halbes Leid, dachte sich Niederösterreichs Hanni, die ja erst unlängst die besondere Nähe enttäuschter Wähler zu spüren bekam und ihrem Salzburger Amtskollegen Haslauer gleich vorsorglich einen Verbandskasten schickt. Den wird er auch brauchen, denn in Salzburg hat die FPÖ-Herausforderin Marlene Svazek alle Chancen, ihr Ding durchzuziehen. Karl Nehammer selbst hat diese Woche seine Rede zur Lage der Nation gehalten. Das Putenfleisch hat es ihm angetan, denn um dessen Zukunft machte sich der Kanzlerdarsteller allen Ernstes in der großen Rede über die großen Visionen über die Zukunft des großen Landes große Gedanken. Putenfleisch, die Vision Karl Nehammers für 2030. Er wird da wahrscheinlich schon 6 Jahre beim Arbeitsamt sitzen, denn es glaubt doch wohl kein Mensch, dass die ÖVP im Jahr 2024 noch einmal eine Nationalratswahl ausgerechnet mit Karl Nehammer gewinnen wird. Das glauben ja nicht einmal die eigenen schwarzen Regimenter, die mittlerweile ganz offenbar ihr Bedauern darüber ausdrücken, dass man mit Nehammer einen Kanzler bei Wish bestellt hat.

Kanzler-Rede "empathielos"

Die Rede war übrigens überlang, streckenweise emotionslos, leidenschaftslos und empathielos. Die Gäste riss es nicht von den Stühlen, eher vom Hocker flogen sie reihenweise in einen vormittäglichen Tiefschlaf. Dass Karl Nehammer im Zivilberuf Kommunikationsexperte war, darf nun auch offiziell bezweifelt werden. In eine ähnlich zweifelhafte Zukunft gehen die Roten. Pamela Joy Rendi Wagner gegen Hans Peter Doskozil, der finale Showdown ist eingeläutet. Der Burgenländer sei ein Heckenschütze, bescheinigte ihm die eigene Bundesparteivorsitzende. Er sei für den Misserfolg der Sozialdemokratie hauptverantwortlich. Seine Machenschaften seien zutiefst abzulehnen. Der roten Rosenkrieg ist offenkundig, ein Sonderparteitag soll klären, wer an der Spitze der GenossInnen stehen darf.

Der Verlierer ist jedenfalls jetzt schon klar: Die SPÖ. Denn während die Österreicher unter der Teuerung, dem Wirtschaftskrieg, den Klimaterroristen, den Regierungskorruptionisten leiden, terrorisieren uns die Sozis mit ihren internen Streitigkeiten. Damit gewinnt man keine Wahlen mehr. Und ein obersteirischer SPÖ-Mandatar brachte es kürzlich treffend auf den Punkt. Mittlerweile liegen mehr SPÖ-Wähler auf den Friedhöfen, als noch Lebende der SPÖ ihre Stimme geben. Vielleicht will ja Pamela Joy ein Bestattungsinstitut aufmachen, ihrer Partei hätte sie ja schon ein Begräbnis erster Klasse organisiert. Kommende Woche ist es so weit: Pamela Joy im linken Eck trifft auf Hans Peter im rechten Eck. Tiefschläge inklusive. Und wir werden es erste Reihe fußfrei miterleben, wie die Kinnhacken in der Löwelstraße durch die Luft fliegen. Bleiben Sie mir bis dahin treu, wenn es nächste Woche wieder heißt: Grosz gesagt.

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