ÖVP-Ministerin Klaudia Tanner über Heeresbudget, Personalnot und Grenzeinsätze.
Oe24.TV: Ihr Heeresbudget wurde bis 2026 auf 4,7 Mrd. Euro angehoben, wohin fließt das neue Geld?
Klaudia Tanner: Wir investieren in drei Blöcke: Schutz und Wirkung der Soldaten, Mobilität zu Luft und Lande sowie in die Infrastruktur des Heeres.
Oe24.TV: Die Eurofighter fliegen nur noch bis 2035 – wie geht es danach weiter?
Tanner: Damit werden wir uns beschäftigen müssen. Wir haben in sehr vielen Bereichen die Notwendigkeit, Entscheidungen treffen zu müssen. Das Dringlichste ist die Nachbeschaffung der Herkules-Flieger, da diese fünf Jahre früher ausscheiden. Durch den Investitionsrückstau können wir nur Schritt für Schritt vorgehen.
Oe24.TV: Der öffentliche Dienst kämpft gegen Personalmangel. Wie wollen Sie das Bundesheer attraktiver machen und mehr junge Menschen überzeugen?
Tanner: Das beginnt schon beim ersten Eindruck, den man vom Heer bekommt: Da waren nicht alle Stellungsstraßen eine Visitenkarte für uns. Daher wurde die Stellungsstraße in Linz neu renoviert. Auch die Grundvergütung für Grundwehrdiener wird angehoben. Chargen und Offiziere bekommen auch mehr.
Oe24.TV: Rund 1.100 Soldaten schützen die Grenze, auch aufgrund der Flüchtlingswelle, sind Sie damit am Kapazitätslimit?
Tanner: Natürlich sind wir sehr gefordert mit den vielen Einsätzen. Auch wenn man bedenkt, was in jüngster Zeit an Katastropheneinsätzen notwendig war. Darauf müssen wir immer vorbereitet sein. Man darf nicht vergessen, dass das Assistenz-Einsätze sind. Das ist nicht unsere eigentliche Aufgabe: die militärische Landesverteidigung.