"Mehrheiten müssen akzeptiert werden"

SPÖ-Frauen attackieren jetzt Doskozil

Teilen

Nach der scharfen Attacke von Vorarlbergs SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger übt auch die stellvertretende Tiroler SPÖ-Vorsitzende und Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim Kritik an Burgenlands LH Hans Peter Doskozil.

Es könne nicht angehen, dass dieser seit längerem zu Sitzungen der SPÖ-Bundesgremien "nicht kommt und demokratische Entscheidungen nicht akzeptiert", erklärte Yildirim gegenüber der APA.

Auf die Frage, ob sie mit Sprickler-Falschlunger konform gehe, die am Sonntag gegenüber der APA gemeint hatte, dass es ihr "vollkommen unverständlich" sei, wie Doskozil "so unsolidarisch sein kann und jedes Mal vor einer Wahl eine parteiinterne Diskussion befeuert", meinte Yildirm: "Das kann ich nur unterstreichen". Sie appelliere an Doskozil, "konstruktive Kritik" zu üben und diese in den Gremien vorzubringen. Sie bezweifle, dass es dem Landeschef gefallen würde, wenn andere ständig Inhalte, das Burgenland betreffend, kritisieren würden. Wenn man, wie die SPÖ, "Freundschaft" als Parteigruß verwende, dann müsse man die mit diesem Begriff verbundenen Werte auch vorleben.

"Mehrheiten müssen akzeptiert werden"

"Mehrheiten müssen akzeptiert werden", meinte Yildirim in Richtung Doskozil sowie "einiger weniger anderer", die derzeit dazu beitragen würden, dass die SPÖ das Bild der "Streitpartei picken" habe. Rendi-Wagner sei die demokratisch legitimierte und gewählte Vorsitzende. "Wir haben eine Entscheidung getroffen", erinnerte die Tiroler Vizechefin. Es sei auch in der Parteigeschichte einmalig, dass sich Rendi-Wagner einem Vertrauensvotum der Parteibasis gestellt habe. Sie sei "zu hundert Prozent loyal" gegenüber der Bundesparteichefin, versicherte Yildirim. Diese habe auch den Anspruch auf die Spitzenkandidatur bei der Nationalratswahl und solle die Partei auch in ebenjene Wahl führen.

Vorgangsweisen wie jene Doskozils seien auch "der Gesamtpartei gegenüber unfair". Schließlich handle es sich gerade an der Basis um großteils ehrenamtlich tätige Mitstreiter, die zwar unentwegt laufen, aber so "demotiviert" würden. Dies erlebe sie immer wieder, so Yildirim.

Auch Tirols SPÖ-Chef und Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer hatte sich in der Vergangenheit wiederholt hinter Rendi-Wagner gestellt. Die Vorsitzende habe seine Unterstützung als Spitzenkandidatin für die kommende Nationalratswahl, hatte er etwa Anfang Februar gemeint. Rendi-Wagner habe die Partei in einer schwierigen Phase übernommen und durch viele Höhen und Tiefen geführt: "Da sieht man, wie widerstandsfähig diese Frau ist."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.