Bilanz nach einem Jahr

Sterbehilfe: Großteil lässt Todes-Pille liegen

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Wie viele Menschen legal Suizid begangen, will das Rauch-Ressort nicht sagen.

Wien. Seit Jahresbeginn 2022 gilt eine neue Sterbehilfe-Regelung: Dauerhaft schwer oder unheilbar Kranke können Beihilfe zum Suizid in Anspruch nehmen. Nach Gesprächen mit Medizinern kann man eine Sterbeverfügung errichten, in Folge dann ein tödliches Präparat von der Apotheke abholen und sein Leben so auf diese Weise legal selbst beenden.

Verfügungen. Mit Stand März wurden österreichweit 147 solcher Sterbeverfügungen errichtet. Im Gesundheits-Ressort betont man, dass nicht alle davon sich auch eine tödliches Präparat abgeholt haben.

Todes-Pille. Die Zahlen sprechen aber eine klare Sprache: Im gleichen Zeitraum holten sich bisher 120 Menschen das Todes-Präparat. Eingenommen und das Leben beendet haben damit eine Zahl „im einstelligen Bereich“, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsministerium Johannes Rauch gegenüber ÖSTERREICH. Konkreter wird man aus Angst vor Rückschlüssen auf Einzelne nicht.Die österreichische Palliativgesellschaft hingegen geht in eigenen Aufzeichnungen von 21 Fällen alleine im vergangenen Jahr aus.

Großteil der Todespillen kommt nicht zum Einsatz

Nicht genommen. Während über die genauen Zahlen Unklarheit herrscht, steht fest: Der überwiegende Großteil der tödlichen Präparate bleibt bei vielen einfach zuhause liegen. Laut Gesetz müsste das Präparat bei „Aufgabe des Sterbewillens“ zurückgebracht werden. Das tatsächlich zu kontrollieren dürfte aber wohl nur schwer möglich sein.

Retour. Zumindest elf Menschen haben bislang die Todes-Pille wieder zurückgebracht.Wer sie beispielsweise in einer Verlassenschaft findet, muss das unverzüglich bei den Behörden anzeigen. Sie vernichten oder entsorgen das Präparat dann fachgerecht.

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