Extremismus-Studie mit schockierender Analyse zu Communities im Land.
Wien. Vom Bundeskanzleramt und Innenministerium in Auftrag gegeben, wurde unter der Leitung des Extremismus-Experten Peter R. Neumann in vier migrantischen Communities ein Lagebild zum Extremismus erstellt.
Tschetschenen: Größte Gefahr der Communities
Potenzial. Bei allen Zuwanderer-Gruppen (Türkei, arabischer Raum, Westbalkan und Nordkaukasus-Tschetschenien) wurden Anzeichen für Extremismus gefunden. Bei den Tschetschenen im Speziellen orten die Experten jedoch ein vergleichsweise erhöhtes Radikalisierungspotenzial.
Forscher: »Klein, aber hochproblematisch«
Community. Die Community ist „vergleichsweise klein, aber gilt in Österreich als hochproblematisch“, heißt es in der Studie. Die Zuwanderer seien „schlecht integriert“, nach wie vor existiere ein „veritables Radikalisierungspotenzial“.
Ursachen. Begründet wird dies mit Abschottungstendenzen und einer „Ehrkultur“, die in Teilen gewaltaffin sei. Diese „patriarchalen und tendenziell gewaltaffinen“ Werte würden Teile der Community aus ihrer Heimat „mitbringen“. Hinzu komme oftmals die Traumatisierung, die aus Fluchterfahrung entstanden ist.
Radikalisierung in »Hinterhofmoscheen«
Faktoren. Auch Moscheen und Vereine sollen bei der Radikalisierung eine Rolle spielen. Laut einer Expertin sind diese „Hinterhofmoscheen“, oft mit angeschlossenem Sportverein, Orte der informellen Zusammenkunft für die Community. Wesentlich für die Hinwendung zum Extremismus soll „Antriebslosigkeit und Langeweile“ für viele der jungen Männer sein. Mit negativen Vorurteilen und radikaler Ideologie entstehe dadurch eine Art „Teufelskreis“.