Alfred Gusenbauer ist der Reiseprofi der alten Regierung, allein seine Argentinienreise kostete die Steuerzahler knapp eine halbe Million Euro.
Der Sager dominierte wochenlang die politische Debatte: „Senatoren sind nach 16 Uhr bei uns kaum bei der Arbeit anzutreffen“, sagte Alfred Gusenbauer Anfang Mai in Buenos Aires während seiner Südamerika-Reise.
Billig kam dieser Ausspruch nicht
Wie eine Anfrageserie des
BZÖ-Abgeordneten Gerald Grosz ergibt, war dies die bei Weitem teuerste Reise
aller Regierungsmitglieder. Inklusive Gusenbauer reisten im Mai 2008 exakt
85 Personen – vor allem Wirtschaftstreibende und Journalisten – per
Charterjet nach Südamerika.
Höhepunkt der Reise war das Treffen Gusenbauers mit seinem Vorgänger Viktor Klima, nunmehr VW-Chef in Südamerika. Allein für die Begleitpersonen bezahlte das Kanzleramt 447.324 Euro. Zählt man die Kosten für Gusi sowie zwei Kabinettsmitarbeiter mit, kommt knapp eine halbe Million Euro zusammen.
Gefragter Gusi
Gusenbauer katapultiert sich an die Spitze der
Reisekosten-Hitliste: 807.714,14 Euro verreiste der frühere Regierungschef
bis zum 12. November des vergangenen Jahres – und da sind die beiden letzten
Reisen Gusis zu EU-ASEAN-Gipfel nach Peking oder nach Mexiko noch gar nicht
dabei. Immerhin: Der Ex-Kanzler ist im Ausland angesehen. Seine Expertise
wird geschätzt, die US-Elite-Uni Brown in Rhode Island wirbt mit Gusenbauers
Konterfei (Kasten rechts).
Drei Millionen
Insgesamt verreisten die Minister im Jahr 2008
laut Anfragen um knapp 2,5 Millionen Euro. Allerdings fehlen die letzten
sechs Monate des Jahres sowie die Angaben aus Finanz- und
Wissenschaftsministerium. Somit wird am Ende für 2008 wohl eine stolze Summe
von drei Millionen Euro zusammenkommen.
Logischerweise an zweiter Stelle des Reise-Rankings findet sich Ex-Außenministerin Ursula Plassnik: Um 687.913,53 Euro jettete die Außenministerin um die Welt. Interessant: Das Außenamt verzichtete auf eine detaillierte Auflistung der Reisekosten. Mit einem gehörigen Respektsabstand hinter Plassnik: Ihr VP-Staatssekretär Hans Winkler mit 174,029,78 Euro gefolgt von den Ministern Norbert Darabos (SPÖ) und Josef Pröll (ÖVP).
Regierungsmitglied |
Reisekosten |
Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) |
807.714,14 Euro |
Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) |
687.913,53 Euro |
Staatssekretär Hans Winkler (ÖVP) |
174.029,78 Euro |
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) |
163.000 Euro |
Umweltminister Josef Pröll |
126.648,03 Euro |