Schwarzenegger und Thunberg riefen zu mehr Action auf.
Wien. Bei der feierlichen Eröffnung der bereits dritten Klima-Konferenz "R20 Austrian World Summit" am Dienstag in der Wiener Hofburg haben alle prominenten Redner die Bedeutung von tatsächlichen Taten unterstrichen. Und diese müssten schnell umgesetzt werden, betonten u. a. Arnold Schwarzenegger und die schwedische Aktivistin Greta Thunberg.
Schwarzenegger bedankte sich in seiner, auf Englisch gehaltenen, Eröffnungs-Rede bei "Präsident Alexander Van der Bellen und Kanzler Kurz" für das Abhalten des Events in Wien. Seit Montagabend müsste es aber genau genommen Kanzler Löger heißen.
Stargast des Events war die 16-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. "Das ist nicht irgendein Notfall, sondern die größte Krise, die die Menschheit jemals gesehen hat", warnte sie in der Hofburg.
Die Eröffnungsrede hielt Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der sich gleich dafür entschuldigte, wegen der Regierungskrise wahrscheinlich nur kurz an dem Summit teilnehmen zu können. "Sie braucht sehr viel meiner Zeit und Aufmerksamkeit, aber mal sehen", sagte Van der Bellen. Das Staatsoberhaupt unterstrich die Dringlichkeit, mit der der Klimawandel bekämpft werden muss. "Wir wissen, dass uns die Zeit davonläuft - der Klimanotstand ist längst da", meinte Van der Bellen. Beim kommenden UN-Klimagipfel in New York will der Bundespräsident zudem mit seiner Klimainitiative von europäischen Staatshäuptern weiter Druck machen. Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres warnte, dass die Situation "sehr ernst" ist.
Umjubelt war dann der Auftritt von Thunberg, die mit ihrem Schulstreik binnen nur weniger Monaten eine millionenstarke "Fridays For Future"-Bewegung ins Leben gerufen hat. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass die Menschen gar nicht wüssten, in welch einer Gefahr sie sich befinden. "Sie merken vielleicht, dass etwas falsch läuft und dass es wärmer wird", sagte sie. Als sich ihr selbst auftat, was für verheerende Auswirkungen der Klimawandel haben wird, war sie "erstaunt darüber, dass das nicht überall in den Schlagzeilen war und nicht rund um die Uhr darüber geredet wird". Eigentlich hätte längst ein globaler Klimanotstand eingerufen werden sollen und die Politik sollte in pausenlosen Krisensitzungen tagen. Stattdessen wird das Thema aber "behandelt, wie alle anderen auch".
Thunberg: "Wir haben keine Zeit mehr"
Thunberg appellierte vor allem an die Politik, dem Klimawandel entgegenzuwirken. "Natürlich können Millionen von Kindern auf die Straße gehen, aber wir sind keine Führungspersonen, auch die Wissenschafter nicht", meinte Thunberg. Um der Krise noch Herr zu werden, müssten alle Lebensbereiche verändert werden "Einzelne, voneinander isolierte Lösungen sind nicht mehr genug ", sagte Thunberg. Die jungen Leute würden die dafür verantwortliche Generation in die Pflicht nehmen: "Wir haben keine Zeit mehr und wir werden euch nicht damit davonkommen lassen."