Landeshauptmann wehrt sich gegen Bundes-Notquartier
Das nächste Kapitel der unendlichen Flüchtlingsgeschichte in Österreich: Nachdem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das Aufstellen von 30 Zelten in der ehemaligen Polizeikaserne in Krumpendorf angeordnet hat, geht Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf die Barrikaden. „Asylwerber gehören in fixe Unterkünfte und nicht in Zelte“, richtete er Mikl aus – und kündigt eine De-facto-Blockade an. Alle neu geschaffenen Quartiere des Landes sollen in nächster Zeit mit Flüchtlingen aus dem Zeltlager in Krumpendorf belegt werden. „Überweisungen“ aus Traiskirchen werden vorerst nicht angenommen, ließ Kaiser am Freitag wissen.
Reaktion. Im Innenministerium gibt man sich gelassen. Wenn Kärnten Flüchtlinge aus den Zelten wegbrächte, wäre das schon ein Fortschritt, weil damit dort wieder freie Plätze für Traiskirchen-Flüchtlinge wären.
Treffen. Abseits der Öffentlichkeit trafen sich am Freitag alle zuständigen Minister zu einer „geheimen“ Besprechung um über Lösungen zu reden. (pli)
Zeltlager in Österreich
Traiskirchen (NÖ) 60 Zelte
Krumpendorf (K) 30 Zelte
Linz (OÖ) 30 Zelte
Salzburg (S) 30 Zelte
Eisenstadt (B) 20 Zelte
Thalham (OÖ) 12 Zelte