Gemeinden wollen keine Quote

Asyl: Wien bleibt allein

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Gemeinden wollen Asylwerber nur in Kleinstquartieren unterbringen.

Es ist eine „große menschliche Leistung des Herrn Bürgermeisters“. ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner streut dem Wiener SPÖ-Stadtchef Michael Häupl im ÖSTERREICH-Sonntagsinterview Rosen. Tatsächlich hat sich Häupl ja mit seiner Entscheidung, 600 neue Asylwerber nach Wien in zwei Großquartieren zuzulassen, einen Mega-Polit-Streit mit der FPÖ eingehandelt – und das rund acht Monate vor der Gemeinderatswahl.

Zollwacheschule Erdberg
© TZ ÖSTERREICH

Erdberg: Asylquartier statt Zollwacheschule - © TZ ÖSTERREICH

Termin ja, Quoten für 
Gemeinden nein
Doch Wien bleibt vorerst alleine: Denn Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer (ÖVP) erklärt in ÖSTERREICH, dass es einen Termin mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner geben werde – die Kommunen lehnen aber Quoten rundweg ab: „Da kann es nur ungefähre Vorgaben geben – aber keine konkreten Quoten.“ Doch nicht nur das: Die Gemeinden lehnen auch größere Quartiere ab: „Wir wollen nur Kleinquartiere mit bis zu 12 Personen.“ Dann würden sich mehr Plätze finden, argumentiert Mödlhammer.

Zollwacheschule Erdberg
© oe24

Ehemalige Zollwacheschule ist neu eingerichtet.

Am Montag ziehen 100 Asylwerber in Erdberg ein
Indes nehmen die Wiener Quartiere Gestalt an: Ab Montagabend sollen bis zu 100 Flüchtlinge in das neue Übergangsquartier, der Zollschule in Wien Erdberg, einziehen. Insgesamt sollen dort 350 Asylwerber unterkommen. Im alten WU-Komplex im 9. Gemeindebezirk sollen 250 Asylwerber einquartiert werden – und zwar konkret im Universitätssportins­titut in der Al­thanstraße.

Alte Wirtschaftsuni Spittelau
© TZ ÖSTERREICH

Im alten WU-Komplex sollen 250 Asylwerber Platz finden - © TZ ÖSTERREICH

Die Antwort von FP-Strache

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu Häupls Entscheidung, 600 Asylwerber aufzunehmen?
Heinz-Christian Strache: Diese Rechnung wird nicht aufgehen. Die Asylquartiere sind bereits jetzt gnadenlos überbelegt, Wien hat seine Quote übererfüllt und Häupl macht trotzdem weiter.

ÖSTERREICH: Wie soll es weitergehen?
Strache: Ich fordere die EU auf, ihre Außengrenzen besser zu schützen. Im kommenden Wahlkampf wird das sicher Thema werden. Es wird immer schlimmer.

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