Iran gegen USA

Atomstreit droht erneut zu eskalieren

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Ahmadinejad: Fühlen uns nicht an Ultimatum gebunden.

Im Atomstreit mit dem Iran droht eine neue Eskalation. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad wies am Dienstag eine zum Jahresende ablaufende Frist zurück, niedrig angereichertes Uran im Ausland aufarbeiten zu lassen. Für den Fall haben die USA neue Maßnahmen gegen die Islamische Republik angekündigt.

Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrat und Deutschland hatten der Führung in Teheran im Herbst als vertrauensbildende Maßnahme die Anreicherung von Uran im Ausland angeboten. "Wer sind sie, dass sie uns ein Ultimatum setzen?", sagte Ahmadinejad in einer vom Fernsehen übertragenen Rede in Shiraz. Der Iran setze der Sechser-Gruppe seinerseits ein Ultimatum, damit die historischen Rechte seines Landes anerkannt würden.

UN nimmt Ultimatum ernst
Die USA drohten dem Golfstaat mit neuen Strafmaßnahmen. Sie seien für den Fall vorbereitet worden, dass der Iran die Frist verstreichen lasse, sagte Präsidialamtssprecher Robert Gibbs in Washington. Im Gegensatz zu Ahmadinejad nehme die internationale Gemeinschaft das Ultimatum ernst. Sollte der Iran die Offerte nicht annehmen, würden die sechs Mächte entsprechend reagieren.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung insgeheim an Atomwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran bestreitet das. Die Londoner "Times" hatte vorige Woche berichtet, das Land arbeite an einer wichtigen Komponente für eine Atombombe, nämlich an Uran-Deuterid (UD3), das als Atomwaffenzünder dient. Ahmadinejad wies den Vorwurf im US-Fernsehsender ABC zurück. Die von der Zeitung zum Beweis zitierten Papiere seien von den USA gefälscht.

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