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Eltern zeigten ihn an

Behörden-Skandal um 'Urlaub' von IS-Kämpfer

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Trotz Ermittlungen und Rückkehr von Syrien ließen Behörden Azad ziehen.

Die Geschichte des Azad G., dem ersten österreichischen IS-Kämpfer, der offiziell von Kurden in Syrien „festgenommen“ wurde, wird auch zur Geschichte eines potenziellen Behörden-Skandals. Wie ist es möglich, dass der heute 27-Jährige – trotz Anzeige seiner eigenen Eltern (gut integrierte kurdische Einwanderer in Wien) – zwei Mal unbehelligt zu Terrormilizen nach Syrien reisen konnte? Nachdem er 2012 von Salafisten in Wien radikalisiert und zunächst in eine Koranschule nach Ägypten, dann nach Syrien geschickt wurde, zeigten ihn seine eigenen Eltern an. Er wurde vom Verfassungsschutz befragt, soll sich aber 2013 zunächst der Terrormiliz al-Nusra, dann ISIS in Syrien angeschlossen haben.

27-jähriger Wiener IS-Mann narrte Behörden

Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte gestern die ÖSTERREICH-Infos: Der Verfassungsschutz hatte Azad zwei Mal befragt, ließ ihn dennoch abtauchen. Nach einer Schussverletzung in Syrien 2013 wurde er in der Türkei behandelt, kehrte aber nach Wien zurück. Die Eltern alarmierten erneut die Behörden. Der Verfassungsschutz leitete zwar Ermittlungen gegen ihn ein. Sie glaubten ihm aber die Variante, er habe in Syrien nur einer „Hilfsorganisation“ geholfen. Die Eltern wollten ein Ausreiseverbot für ihn. Vergebens. 2015 tauchte Azad erneut an der Seite der Terroristen in Syrien unter. Erst 2016 verlangten die hiesigen Behörden einen Haftbefehl gegen ihn. Zu spät. I. Daniel

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