Lange Sommerferien

Bildungsexperte Salcher: "9 Wochen Schulferien sind zu viel"

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Was tun in den Sommerferien? Bildungsexperte Andreas Salcher spricht Klartext im oe24-Interview.

Langer Urlaub. Bildungsexperte Andreas Salcher spricht in oe24 Klartext zu den langen Sommerferien.

„Die Ferienregelung ist für berufstätige Eltern, vor allem Alleinerziehende, unzumutbar. Das Schulsystem ist schließlich für die Schüler und Eltern geschaffen“, sagt Salcher.

Er fordert: „Wir haben das zweitteuerste Schulsystem Europas, da sollten echte ganztätige Schulformen und flächendeckende Betreuungs- und Bildungsangebote in den Ferienzeiten endlich umgesetzt werden.“

Bildungsexperte Dr. Andreas Salcher.

Bildungsexperte Dr. Andreas Salcher.

© zVg
× Bildungsexperte Dr. Andreas Salcher.

"Sommerschule ist wichtig"

Überhaupt seien es ja nicht nur neun Wochen Ferien...
„Rechnet man die gesamten offiziellen Ferien im Sommer, Herbst, Weihnachten, Semester, Ostern und dann noch völlig absurde unterrichtsfreie Tage wie den Landesfeiertag und die schulautonomen Tage zusammen, dann kommt man auf fast 14 Wochen. Viele Studien dokumentieren, dass dadurch die ohnehin schon riesige Kluft zwischen bildungsaffinen und bildungsfernen Kindern noch größer wurde“, so Salcher.

„Die neun Wochen Sommerferien verstärken diesen Effekt, vor allem wenn die Kinder bildungsferner Eltern den Sommer bei ihren Verwandten im nichtdeutschsprachigen Ausland verbringen. Daher ist die Sommerschule wichtig, man sollte nur endlich den Mut aufbringen, diese verpflichtend für jene Schüler machen, die deutliche Lerndefizite aufweisen.“

Regierung und Parlament müssten "Bildung zur nationalen Toppriorität machen"

Falls die Ferien kürzer werden sollten, stellt sich auch die Frage, wie man das beschließen kann. Von den Lehrern ist Widerstand zu erwarten. Was sagt Salcher dazu?

Für den Bildungsexperten Salcher ist klar: "In den letzten Jahrzehnten hat es ja genug Änderungen gegeben, mit denen allerdings immer nur die Ferienzeiten verlängert wurden."

"Dass man die ursprünglich für die interne Schulentwicklung und Fortbildung gedachten schulautonomen Tage einfach in Herbstferien umgewidmet hat, war ein schwerer Fehler. Das ging eindeutig zu Lasten der dringend nötigen Zeit für hochqualitative Lehrerfortbildung z. B. in der Digitalisierung und KI", klagt Salcher.

Er fordert: "Wir brauchen endlich eine Regierung und ein Parlament, das Bildung zu einer nationalen Toppriorität macht und die dafür notwendigen Maßnahmen auch gegen Widerstände durchsetzt."

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