Debatte

Bures: Park-Pickerl vereinheitlichen

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Doris Bures (SPÖ) spricht sich im ÖSTERREICH-Interview für das Parkpickerl aus.

Die Parkpickerl-Debatte bringt Österreichs Autofahrer auf die Palme. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) befürwortet die Gebühren. Denn laut einer aktuellen Umfrage des Sora-Instituts in ihrem Auftrag wollen 69 Prozent eine Verringerung des Pkw-Verkehrs.

ÖSTERREICH: Wie stehen Sie zur Parkpickerl-Debatte?
Doris Bures:
Der knapper werdende Parkraum ist für alle Städte ein großes Problem, nicht nur für Wien. Wie sie damit umgehen, obliegt ihrer Verantwortung. Derzeit lebt jeder zweite Österreicher in einem Ballungszentrum, in 40 Jahren werden es 80 Prozent sein. Der Parkraum muss bewirtschaftet werden, weil es nicht unbegrenzt Flächen in den Städten gibt.

ÖSTERREICH: Ist eine österreichweite Vereinheitlichung der Parkgebühren sinnvoll?
Bures:
Wenn z. B. der Städtebund eine Angleichung beschließt, würde ich das für positiv finden. Aber das liegt in der Verantwortung der Städte. Wo ich zuständig bin, bemühe ich mich um attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr, 
z. B. Park-and-ride-Plätze bei den Bahnhöfen und gute Pendler-Verbindungen zu günstigen Tarifen. Für Burgenland, Niederösterreich und Wien haben wir beispielsweise das Jugendticket für 60 Euro im Jahr.

ÖSTERREICH: Laut einer Sora-Umfrage in Ihrem Auftrag wollen 69 % zwar weniger Pkw-Verkehr, aber nur 7 % planen beim Arbeitsweg den Umstieg auf die Öffis.
Bures:
Um einen Umstieg zu erreichen, müssen die Verbindungen stimmen, die Intervalle und auch die Pünktlichkeit. Daran arbeite ich. Ich möchte bessere Fahrgastrechte und eine Entschädigung für Bahnkunden bei bereits 5 % Verspätung auf einer Strecke.

ÖSTERREICH: Wie weit sind Sie in den Verhandlungen mit Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP)?
Bures:
Das gestaltet sich zäh. Der Gesetzesentwurf liegt seit Monaten bei der ÖVP und ist dort in einer Schublade verschwunden. Ich habe den Eindruck, dass da Sachen junktimiert werden. Von diesem Stil halte ich nichts.

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