In einem anonymen Schreiben wird Treibenreif "Amtsmissbrauch" vorgeworfen.
In den Ermittlungen in der Cobra-Affäre um zwei Personenschützer der Familie von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ist der Akt an die Staatsanwaltschaft Korneuburg delegiert worden. Wie die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt am Mittwoch gegenüber ÖSTERREICH bestätigte, werde in der Causa wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch ermittelt. Eine Anzeige richte sich gegen eine "namentlich bekannte" Person. Nach Informationen des "Standards" dürfte es sich dabei um Bernhard Treibenreif, den Direktor des Einsatzkommandos Cobra, handeln.
In der Causa geht es um zwei Cobra-Beamte, die betrunken nach ihrem Einsatz bei der Kanzlergattin mit dem Dienstwagen einen Unfall mit Blechschaden verursacht haben sollen. Viele Fragen zu dem Vorfall blieben bisher unbeantwortet. Die SPÖ veröffentlichte in einer parlamentarischen Anfrage ein anonymes Schreiben von einem angeblichen Cobra-Insider, in dem auch Vorwürfe laut wurden, Nehammer könnte in der Sache interveniert haben, um die Abläufe zu vertuschen - was Nehammer selbst erbost als unwahr zurückwies.
Vorwurf des Amtsmissbrauchs
Auch Treibenreif wird in dem anonymen Schreiben "Amtsmissbrauch" vorgeworfen. Er habe sich vom Kanzler "hinreißen" lassen, die Dienstzeiten der Beamten zu verändern, damit der Vorfall offiziell in die Freizeit der beiden fällt. Auch Treibenreif wies die anonymen Vorwürfe nach deren Aufkommen zurück. Man werde die Behauptungen ganz genau prüfen, aber er könne schon sagen, dass der Wahrheitsgehalt "sehr, sehr gering ist" und "dass wir das alles zur Anzeige bringen werden".