Corona-Ampel und Masken: Der Kanzler will jetzt selbst mit der Kommission reden.
Offiziell hält sich Kanzler Sebastian Kurz angesichts von stark steigenden Coronavirus-Neuinfektionszahlen noch zurück. Im Hintergrund dürfte er aber auf mehr Maßnahmen pochen. Dass die Sitzung der Coronavirus-Kommission des Gesundheitsministeriums mit den Ländern erneut ohne Ergebnis ausging, löst jetzt eine ungewöhnliche Reaktion aus.
Während der Sitzung am Donnerstag – es ging unter anderem darum, dass einzelne Bezirke schon Rot, andere Orange oder Gelb geschaltet werden müssten – ging eine Mitarbeiterin des Kanzleramtes kurz raus. Als sie zurückkehrte, erklärte sie den Experten und Vertretern der Bundesländer, dass der „Kanzler gerne zur nächsten Sitzung kommen“ würde.
Einzelne Ländervertreter glauben nun an eine „Missstimmung zwischen Rudolf Anschober und Kurz“.
Wie auch immer. Fakt ist, dass die Ampel immer noch im reinen Probebetrieb ist. Vereinzelte Länderexperten hätten vorgeschlagen, einfach das Bundesgebiet auf Gelb – das würde etwa eine strengere Maskenpflicht bringen – zu schalten. Während wieder andere Experten des Krisenstabs etwa Wien auf Gelb bis Orange stellen wollten. Fakt ist jedenfalls, dass Steyr-Stadt bereits auf 57,6 Neuinfizierte pro 100.000 in den vergangenen sieben Tagen kommt, Innsbruck Stadt auf 51,5 und Wels-Stadt auf 50,2 – alle drei würden nach den deutschen Kriterien bereits rot leuchten. Wien – die Stadt will einzelne Bezirke nicht ausweisen – hätte bereits mehrere Bezirke – Innere Stadt, Favoriten, Brigittenau, Ottakring und weitere, die die 50-er-Marke überschreiten. Insgesamt liegt Wien mittlerweile bei knapp 40. Ob kommende Woche endlich Ampel und Masken kommen?
Isabelle Daniel